Bereits seit der Antike bildet die politische Philosophie eine eigenständige Disziplin innerhalb der praktischen Philosophie. Sie denkt über die besonderen Bedingungen nach, unter denen menschliche Koexistenz in Gemeinschaften und politischen Ordnungen gelingen kann oder organisiert werden sollte. Dabei stehen insbesondere das Verhältnis zwischen Ethik und politischer Philosophie sowie die Gerechtigkeit als normativer Kernbegriff der politischen Philosophie im Mittelpunkt. In der Moderne haben sich zudem die weiteren Disziplinen der Rechtsphilosophie und der Sozialphilosophie aus der politischen Philosophie heraus entwickelt. Die Rechtsphilosophie bietet in diesem Zusammenhang eine Reflexion auf die Grundbegriffe und normativen Implikationen des Rechts, das seit dem Mittelalter zum zentralen Medium politischer Herrschaft wird. Die Sozialphilosophie betrachtet demgegenüber die gesellschaftlichen Grundlagen politischer Ordnungen und fragt nach den Voraussetzungen, unter denen es überhaupt zur Herausbildung stabiler und normativ richtiger sozialer Strukturen kommt.
Diese Vorlesung führt in Grundthemen der drei genannten Disziplinen der politischen Philosophie, der Rechtsphilosophie und der Sozialphilosophie ein. Anhand ausgewählter Begriffe und Themen werden dazu wichtige Autoren, Thesen und Kontroversen vorgestellt, die die Disziplinen historisch beschäftigt haben und mit denen sie sich bis in die Gegenwart hinein systematisch befassen.
Achtung: Bei der Veranstaltung am Freitag handelt es sich um das zu der Vorlesung gehörende Tutorium und NICHT um eine Wiederholung der Vorlesung! |