Kommentar: |
Im Frankreich des 19. Jahrhunderts erlebt der Roman seinen endgültigen Durchbruch zu jener die literarische Welt beherrschenden Gattung, die er bis in unsere Gegenwart geblieben ist. Ein entscheidendes Verdienst an diesem Aufstieg der Gattung zum „genre triomphateur“ (Albert Thibaudet) kommt dabei dem sogenannten realistischen Roman zu, der mit seinen Hauptvertretern Stendhal, Balzac und Flaubert im Mittelpunkt dieser teilweise auf französisch gehaltenen Vorlesung für Master-Studierende stehen wird.
Nach einem Rückblick auf die Geschichte der Gattung „Roman“ sollen die wesentlichen Merkmale des realistischen Romans anhand der Lektüre und Interpretation von ausgewählten Textstellen aus repräsentativen Werken der Autoren (Le Rouge et le Noir, Père Goriot, Madame Bovary) herausgearbeitet werden. Ein besonderes Augenmerk soll zudem der Poetik des Romans gelten, wie sie nicht zuletzt von den Autoren selbst in ihren entsprechenden poetologischen Schriften bzw. Äußerungen entwickelt worden ist.
Eine umfangreiche, die Vorlesung begleitende Powerpoint-Präsentation (u.a. mit den besprochenen Textstellen) wird vor den jeweiligen Sitzungen im entsprechenden Moodle-Kursraum zur Verfügung gestellt werden. Die dazu erforderlichen Zugangsdaten erhalten alle eingeschriebenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor der ersten Sitzung per Mail.
Neben der Lektüre der angegebenen Romane werden zu einer ersten Orientierung empfohlen:
- Marc Föcking: „Von der Romantik zum Naturalismus“, in: Jürgen Grimm/ Susanne Hartwig (Hg.): Französische Literaturgeschichte, Stuttgart (Metzler) 62014, S. 240-290.
- Hugo Friedrich: Drei Klassiker des französischen Romans, Frankfurt a. M. (Klostermann) 81980.
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