Kommentar: |
Die heute fest etablierte und auch populäre Gattung der Autobiographie ist ein vergleichsweise junges Genre; als ihr Beginn werden meist die Confessions von Jean Jacques Rousseau aus dem späten 18. Jahrhundert (erschienen postum 1782/1789) angesehen. Im weiteren Sinne autobiographische Texte aber gibt es schon früher, so etwa Michel de Montaignes Essais (1580-1588), in denen der Autor sich selber zu seinem Gegenstand erklärt. Die kritische Montaigne-Rezeption im 17. Jahrhundert vor allem, aber nicht nur bei Blaise Pascal aber macht die Vorbehalte deutlich, die lange Zeit gegenüber dem „parler de soi-même“ bestanden und damit der Ausprägung der Gattung „Autobiographie“ im Wege gestanden haben. Ziel des Seminars für Masters-Studierende ist es anhand der Lektüre ausgewählter Textauszüge der genannten Autoren, aber auch aus autobiographischen Schriften von Stendhal, George Sand u.a. die Genese, Entwicklung und Gestalt der Gattung Autobiographie nachzuvollziehen.
Die entsprechenden Texte werden in einem Reader im pdf-Format zu Semesteranfang im Moodle-Kursraum des Seminars zur Verfügung gestellt werden. Seminararbeiten können nach Absprache auch zu weiteren Autoren und Autorinnen geschrieben werden (z.B. Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir).
Als einführende Lektüre sei empfohlen: Philippe Lejeune. Le pacte autobiographique, Paris (Seuil) 1996, vor allem S. 13-46.
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