!! Für diese Veranstaltung findet eine obligatorische Online-Vorbesprechung statt:
ACHTUNG! TERMINÄNDERUNG!
Am 07.02.2024 um 11:00 Uhr.
Am 08.02.2024 um 11:00 Uhr.
Der entsprechende Zoom-Raum wird den angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmern bekanntgegeben werden.
Der zu behandelnde Text ist bis zum Beginn des Seminars selbstständig und gründlich vorzubereiten!
Wilhelm Kamlah und Paul Lorenzen haben 1967 mit ihrer "Logischen Propädeutik" eine "Vorschule des vernünftigen Redens" vorgelegt. Sie stellt den Versuch dar, die Grundlagen dafür bereitzustellen, die Komplexität der wissenschaftlichen Fachsprachen, ausgehend von der lebensweltlichen Sprachfähigkeit, in methodisch geordneter Weise zu rekonstruieren. Beginnend bei der basalen Sprachhandlung des Zu bzw. Absprechens eines Prädikators werden daher die, zunächst in ihrer Geltung suspendierten, komplexeren Aussagetypen und Termini schrittweise wieder eingeführt. Neben der Berücksichtigung der Erkenntnisse der sprachkritischen Wende in der Philosophie und insbesondere dem an Ludwig Wittgenstein und John L. Austin anschließenden Verständnis von Sprache als Handeln, greifen Kamlah/Lorenzen mit ihrer Einklammerung der wissenschaftlichen Sprache -- und anschließenden methodisch geordneten Wiedereinführung -- zum Zweck der Vergewisserung der komplexen Sinnzusammenhänge und Sicherstellung einer kontrollierten Redeweise, ein zentrales Moment, die "Epoché", aus der Phänomenologie Edmund Husserls auf. Im Rahmen des Seminars soll die "Logische Propädeutik" von Kamlah/Lorenzen unter zwei Aspekten behandelt werden: erstens im
Sinne eines "Lehrbuchs" für das eigene kritische Argumentieren, und zweitens hinsichtlich der philosophischen Voraussetzungen,
die die Ausrichtung eines entsprechenden sprachkritischen Programms impliziert.
Die Veranstaltung hat demnach sowohl einen didaktischen Anspruch, als auch ein systematisch-kritisches Interesse. Sie setzt daher die Bereitschaft zur eigenständigen und intensiven Vorbereitung voraus. |