Bemerkung: |
Die multioptionale Stadt und Elektrifizierung der Verkehrssysteme – wie sieht die Transformation einer nachhaltigen Mobilität von morgen aus?
SEMINARBESCHREIBUNG
Die Art und Weise, wie eine Gesellschaft ihre Verkehrssysteme (und damit die Alltagsmobilität) organisiert, hat einen großen Einfluss auf die individuelle Lebensqualität und das Wohlbefinden der Bevölkerung. In diesem Sinne sichert insbesondere der private Pkw für viele Bevölkerungsgruppen den Zugang zu Arbeitsmöglichkeiten, Bildung, Dienstleistungen, Freizeitangeboten und zur gesellschaftlichen Teilhabe. Gleichzeitig hat das vorherrschende autogerechte Verkehrssystem aber auch erhebliche negative Auswirkungen auf Umwelt, Gesundheit und Wohlbefinden, z.B. durch Luftverschmutzung, Lärm, Verkehrsunfälle, Flächenverbrauch, Trennwirkungen sowie durch seinen Beitrag zum Klimawandel. Der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern ist in greifbare Nähe gerückt und wird gesamtgesellschaftlich intensiv diskutiert. Auch wenn der fossil betriebene PKW nach wie vor die städtischen und stadtregionalen Produktions- und Lebensweisen prägt, dürfte die Elektromobilität in Zukunft die Mobilität fossiler Energieträger sukzessive ablösen, als Antrieb für das Auto, den Lkw, dem E-Bike, dem Roller oder neuen Mobilitätsangeboten (Mobility as a Service - MaaS). Um Elektromobilität zu fördern, bedarf es jedoch eines umfangreichen Ausbaus der Ladeinfrastruktur und – direkt damit verbunden – eine Transformation der öffentlichen Straßenräume. Nicht zuletzt kann es auch zu einer Anpassung von Verhaltensstrukturen kommen. Eine integrierte Stadt- und Verkehrsplanung steht zugleich vor der Herausforderung, die vorherrschenden Formen der autozentrierten Verkehrssystematik und Alltagsmobilität zu überdenken und Alternativen denkbar zu machen, so dass alltägliche Verkehrsabläufe ressourceneffizienter / nachhaltiger gestaltet und gesteuert werden.
ZIELSETZUNG UND AUFGABENSTELLUNG
Statt von einem statischen Zustand auszugehen, wollen wir im Rahmen dieses Seminars die alltäglichen Verkehrsabläufe hin zur Elektromobilität verstehen, indem wir sie in den Kontext der Verkehrs- und Mobilitätswende stellen. Die Zukunft der Stadt und der Alltagsmobilität könnte dann multioptional, vernetzt, digital und postfossil sein bzw. Wohnquartiere ganz anders aussehen. Wo und wie viele Ladestationen gibt es? Wo stellen wir unser E-Bikes und E-Scooter ab? Wie sieht ein autoarmes Quartier aus? Wieviele E-Autos verträgt unser Stadtteil? Am Beispiel eines Quartiers in Essen untersuchen wollen wir den Lebensraum neu denken und erlebbar machen sowie neue Möglichkeiten der Mobilität aufzeigen. Neue Technologien und die Elektrifizierung der Antriebe werden anhand von Fallbeispielen aus der Praxis diskutiert. Anhand der Kernelemente Quartier, Mobilität und multimodales Mobilitätsverhalten wird aufgezeigt, wie eine Transformation in der Verkehrs- und Stadtplanung umgesetzt werden kann und wie entsprechende Methoden zielgerichtet eingesetzt werden können. |