Kommentar: |
Die konventionelle Wirtschaftswissenschaft hat ihren zentralen Fokus auf privaten Unternehmen und marktbasierten Versorgungslogiken. Dieser Fokus führt oftmals dazu, dass alternative Mechanismen und Institutionen, mit deren Hilfe gesellschaftliche Versorgung organisiert wird oder werden kann, oftmals nur unterdurchschnittliche Aufmerksamkeit erfahren. Zu diesen alternativen Versorgungslogiken zählt nicht nur staatliches Handeln und die in diesem Zuge bereitgestellten Dienstleistungen und Infrastrukturen, sondern auch jedes ökonomisch relevante Handeln privater Akteur*innen in nicht profitorientierten Kontexten, wie dem Haushalt, den sozialen Diensten, der Nachbarschaftshilfe, Vereinswesens oder der Arbeit in kooperativ organisierten Firmen (z.B. Genossenschaften). Diese alternativen Versorgungslogiken werden dabei auch unter dem Begriff der „Ökonomie des Alltagswelten“ (engl. „foundational economy“) subsummiert.
In diesem Seminar sollen die alternativen Versorgungslogiken der Alltagsökonomie auf doppelte Art und Weise stärker ins Zentrum gerückt werden: Auf konzeptioneller Ebene geht es darum ein grundlegendes Verständnis der Sphäre und Funktionsweise alternativer sozialer Versorgungslogiken zu gewinnen. Auf praktischer Ebene nehmen wir den eklatanten Mangel an Studierendenkultur in Duisburg zum Anlass und versuchen die Möglichkeiten und Potentiale eines selbstorganisierten Studierendenclubs in Duisburg auszuloten. |