Gr. 1, Anna Köbrich: Doppelgänger und (Nacht)-Wanderer in Literatur, Kunstlied und Oper vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart
Vorab zu besorgen sind folgende Texte:
Hoffmann, E.T.A.: Die Abenteuer der Sylvester-Nacht. Hrsg. v. Gerhard R. Kaiser. Stuttgart: Reclam 2020.
Schott, Paul: Die tote Stadt. Oper in drei Bildern. Libretto frei nach Georges Rodenbachs "Bruges-la-morte". Mainz: Schott, 978-3-7957-3480-0.
Eine umfangreiche Zusammenstellung an Gedichten (und ihren Vertonungen) wird via Moodle zur Verfügung gestellt. Die Zugangsdaten und Informationen zu (Teil-)Studienleistungen/Leistungsnachweisen erhalten Sie in der ersten Sitzung.
G2 Dr. Liane Schüller: Flucht erzählen
Demografische Entwicklungen, verbreitete absolute Armut, die Übernutzung natürlicher Ressourcen, Klimawandel und Wohlstandsgefälle sind starke Triebkräfte zur Migration. Motive von Flucht und Migration werden in literarischen Texten der Gegenwartsliteratur auf vielfältige Weise thematisiert, Literatur, die sich mit Migration auseinandersetzt, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten als Teil des kulturell-gesellschaftlichen Dialogs fest etabliert. Dabei sind massenhafte Zuwanderungen Ereignisse, die entsprechend oft in Kollektivsymbolen ihren Ausdruck finden („Zustrom“, „Welle“, „Lawine“). Im Seminar nehmen wir derartige sprachliche Phänomene, damit verbundene Stereotype sowie verschiedene Facetten der Darstellung von Flucht – narrative Verfahren wie Zeitdehnung und Verdichtung von Ereignissen, etwa durch introspektives Erzählen – anhand ausgewählter literarischer Texte in den Blick und analysieren sie vor dem Hintergrund ihres Entstehungskontexts, aber auch mit Blick auf aktuelle Diskurse.
Das Seminar findet im Rahmen des fächervernetzenden Projekts ‚Geschichte(n) von Migration, Mobilität und Flucht‘ von Liane Schüller und Simone Loleit statt. Bei dem Projekt werden Perspektiven auf das hochaktuelle Thema aus dem Bereich der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft und Mediävistik zusammengeführt. Für den 07.06. steht als obligatorischer Bestandteil beider Seminare eine gemeinsame Exkursion nach Köln auf dem Programm. Dort werden zwei Ausstellungsorte besichtigt.
Detaillierte Hinweise zur Exkursion und zum Seminarverlauf werden in der 1. Sitzung am 26.04. mitgeteilt.
Gr. 3, Der Philister - Geschichte einer Bildungsfigur in der Literatur des 19. Jahrhunderts
Im Mittelpunkt des Seminars steht eine Figur der deutschen Literaturgeschichte, die immer wieder dann auftaucht, wenn es darum geht, Kritik an Bildungsinhalten und -formen, am Umgang mit Kunst, Kultur und Literatur zu üben. Der Philister wird somit zu einer generalisierten Figur der Kulturkritik, die sich im Medium der Bildung hervorragend üben läßt. Das Seminar will sich chronologisch der Figur in der Romantik (Brentano, Eichendorff, evt. Arnim) und im Realismus (Wilhelm Raabe) widmen, systematisch den Funktionen dieser Bildungsfigur im 19. Jahrhundert, das ja auch als eine Epoche der Bildungsreformen und -umbrüche beschrieben werden kann.
Beginnen wollen wir mit Clemens Brentanos: Der Philister, vor und nach der Geschichte von 1811. Bitte bereiten Sie diesen Text in den Semesterferien vor. Sie können hierzu eine beliebige Ausgabe benutzen. Ein digitaler Semesterapparat wird erstellt. Die Zugangsdaten erhalten Sie in der nächsten Sitzung. |