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Cuando ya no quede nadie... - Wie Frauen vom Spanischen Bürgerkrieges erzählen Sie sind nicht völlig schockiert darüber, dass Sie im Rahmen Ihres (literaturwissenschaftlichen) Studiums einen Roman lesen sollen - auf Spanisch? Sie lesen und diskutieren vielleicht sogar gerne? Dann würde ich mich freuen, Sie in meinem Seminar willkommen heißen zu dürfen.
Wir werden uns mit dem Spanischen Bürgerkrieg auseinandersetzen, wobei die Frage im Fokus stehen wird, wie speziell Frauen den Bürgerkrieg erlebt und in verschiedenen Generationen literarisch verarbeitet haben. Als Basis dient uns der 2023 von Esther López Barceló veröffentlichte Roman Cuando ya no quede nadie, eine beispielhafte Familiengeschichte rund um Ofelia und ihren Sohn Miguel bzw. ihre Eltern Pilar und Gabriel. Der Roman spielt in zwei Zeitebenen, zu Zeiten des Bürgerkriegs und in der Gegenwart. Bei der Beerdigung ihres Vaters sieht sich Ofelia nach dem Treffen mit einem unbekannten Franzosen dazu gezwungen, der - doch überraschenden und berührenden - Geschichte ihrer Eltern nachzugehen, um so letztlich auch mehr zu sich selbst und ihrem Sohn zu finden. Wir werden uns gesetzliche und klerikale Rahmen anschauen, die die Rollen und Räume der Frauen - aber auch die kulturelle Erinnerung und Aufarbeitung des Krieges bestimm(t)en, sowie uns mit den Themen Ehe und Familie, Ehre, Kampf, Widerstand, Gewalt, Schweigen, Exil, Armut, Identitätssuche, Traumata, kulturelle Erinnerung und literarische Ausdrucksmöglichkeiten beschäftigen.
Über das Semester hinweg werden Ihnen alle Fertigkeiten vermittelt und Anleitungen gereicht, die Sie befähigen, allgemein wissenschaftlich zu arbeiten und eine literaturwissenschaftliche Seminararbeit zu schreiben.
Das Seminar findet an folgenden Terminen statt: s. LSF Termine |