Gruppe 1: Dr. Liane Schüller: Deutschunterricht, Inklusion und Digitalität (Mi 8-10 Uhr)
Inklusion und Digitalisierung sind zwei aktuelle und zentrale Entwicklungsziele in der Lehramtsausbildung. Im Seminar beschäftigen wir uns mit der Frage, wie digitale Medien Schülerinnen und Schüler mit und ohne Beeinträchtigungen unterstützen können und inklusiver Unterricht gestaltet werden kann, der Aspekte von Heterogenität mitdenkt und digitale Medien pädagogisch und fachdidaktisch sinnvoll implementiert. In kooperativen Lernsettings werden Unterrichtsideen reflektiert, die den Einsatz digitaler Medien für die Gestaltung des inklusiven Deutschunterrichts einbeziehen.
Literatur zur Vorbereitung: Liane Schüller/Björn Bulizek/Manuel Fiedler: Digitale Medien und Inklusion im Deutschunterricht. Grundlagen und Hilfen zur Planung und Vorbereitung. Münster; New York: Waxmann (UTB), 2021
Weitere Literaturhinweise werden in der ersten Sitzung bekanntgegeben.
Gruppe 2: PD Dr. Ines Heiser: Gibt es das auch als Hörbuch - oder als Film? Literatur medienreflexiv unterrichten
Regelmäßig durchgeführte Erhebungen zum Mediennutzungsverhalten von Heranwachsenden wie etwa die JIM- und die Kim-Studie zeigen, dass gerade bei Grundschulkindern das Lesen von Printtexten als Freizeitaktivität immer noch einen hohen Stellenwert hat. In einer zunehmend digitalen Welt nutzen allerdings so gut wie alle Kinder und Jugendlichen ganz selbstverständlich mindestens ebenso gern und häufig elektronische „neue“ Medien, so dass neue Stoffe für junge Leser:innen sehr oft direkt im Medienverbund angeboten oder zumindest nach Erscheinen des Printtextes zusätzlich crossmedial vermarktet und adaptiert werden. Heranwachsende erwerben damit im Rahmen ihrer literarischen Sozialisation frühzeitig Kompetenzen und implizites Wissen in Bezug auf die Nutzung unterschiedlicher Medien und deren Möglichkeiten.
Ausgehend von einem weiten Medienbegriff, der selbstverständlich auch Printmedien mit einbezieht, wird zunächst ein Einblick in gängige Mediennutzungspraktiken Heranwachsender und typische Vermarktungsstrategien im Rahmen von Medienverbünden gegeben. Daran anschließend wird diskutiert, inwiefern das Darbietungsmedium jeweils Einfluss auf die Präsentation von Stoffen hat, in welchem Verhältnis insofern Adaptionen zu ihren Ausgangstexten stehen und wie sich davon horizontales Erzählen im Medienverbund unterscheidet.
Bezogen auf die Unterrichtspraxis in der Sekundarstufe soll gefragt werden, wie Mediennutzungsgewohnheiten heutiger Lernender deren Lernvoraussetzungen für einen häufig noch auf klassische Printformate ausgerichteten Literaturunterricht prägen und wie eine sinnvolle Medienkombination und Medienintegration dazu beitragen kann, bei diesen ein Bewusstsein für spezifische ästhetische Möglichkeiten eines bestimmten Mediums zu schärfen.
Bibliografie und genauer Seminarplan werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben
Gruppe 3: Dr. Liane Schüller: Deutschunterricht, Inklusion und Digitalität (Do 8-10 Uhr)
Inklusion und Digitalisierung sind zwei aktuelle und zentrale Entwicklungsziele in der Lehramtsausbildung. Im Seminar beschäftigen wir uns mit der Frage, wie digitale Medien Schülerinnen und Schüler mit und ohne Beeinträchtigungen unterstützen können und inklusiver Unterricht gestaltet werden kann, der Aspekte von Heterogenität mitdenkt und digitale Medien pädagogisch und fachdidaktisch sinnvoll implementiert. In kooperativen Lernsettings werden Unterrichtsideen reflektiert, die den Einsatz digitaler Medien für die Gestaltung des inklusiven Deutschunterrichts einbeziehen.
Literatur zur Vorbereitung: Liane Schüller/Björn Bulizek/Manuel Fiedler: Digitale Medien und Inklusion im Deutschunterricht. Grundlagen und Hilfen zur Planung und Vorbereitung. Münster; New York: Waxmann (UTB), 2021
Weitere Literaturhinweise werden in der ersten Sitzung bekanntgegeben.
Gruppe 4: Dr. Liane Schüller in Kooperation mit Prof. Dr. Michael Beißwenger: Die Kultur der Digitalität im Spiegel von Gegenwartsliteratur und -kunst
Im Juni 2022 hat die Kulturministerkonferenz neue, verbindliche Bildungsstandards für das Unterrichtsfach Deutsch verabschiedet. Im Unterschied zur vorigen Fassung der Standards sind in der Neufassung erstmals systematisch auch Bildungsziele enthalten, die den Beitrag des Deutschunterrichts zur Vermittlung digitalitätsbezogener Kompetenzen beschreiben. Digitalitätsbezogene Kompetenzen sind solche Fähigkeiten und Fertigkeiten, die für die Orientierung in einer durch digitale Angebote geprägten Gesellschaft, in der Lebens- und Arbeitswelt benötigt werden. Ein zentraler Beitrag des Faches Deutsch zum Aufbau solcher Kompetenzen betrifft die Entwicklung einer kritischen Reflexionsfähigkeit in Bezug auf die Angebote der ‚digitalen Welt‘ und im Hinblick auf die Prägung des individuellen und gesellschaftlichen Handelns durch den Umgang mit und die Allgegenwart von digitalen Technologien. Als Stichpunkte seien genannt: Künstliche Intelligenz, Big Data, Überwachung durch Algorithmen, virtuelle ‚Echokammern‘, Hate Speech und Diskriminierung in sozialen Netzwerken, Verbreitung von Verschwörungstheorien und ‚Fake News‘ über digitale Kanäle.
Einen ebenso aufschlussreichen wie spannenden Spiegel der gesellschaftlichen Aneignung und Reflexion der ‚Kultur der Digitalität‘ (Stalder 2016) und ihrer Dynamik bilden Werke der Gegenwartsliteratur und Kunst (bildende Kunst, Film, Theater, Hörmedien, Musik), die Aspekte der Prägung von Kultur und Gesellschaft durch Digitalität und Internet aufgreifen und diese künstlerisch verarbeiten. Diese können als Seismographen gesellschaftlicher Prozesse und Umbrüche betrachtet und in Bezug zur Alltagserfahrung der Schülerinnen und Schüler im Umgang mit digitalen Angeboten gesetzt werden. Davon ausgehend lassen sich die Wirkungen digitaler Transformationsprozesse auf Individuum und Gesellschaft diskutieren und Strategien des Umgangs mit den Gegenständen der ‚digitalen Welt‘ im individuellen Handeln entwickeln. Die Potenziale eines über künstlerische Artefakte vermittelten Zugangs zu den Herausforderungen, Risiken und Chancen der ‚Kultur der Digitalität‘ sind in der Deutschdidaktik zum gegenwärtigen Stand erst in Ansätzen erschlossen.
Genau hier setzt dieses Seminar an, das als übergreifende Veranstaltung der Teilbereiche Literaturdidaktik und Mediendidaktik durchgeführt wird und die beiden damit verbundenen Perspektiven zueinander in Beziehung setzt. Unter literaturdidaktischer Perspektive stehen Fragen der unterrichtlichen Auseinandersetzung mit literarischen Texten, Filmen und Werken der Kunst im Vordergrund, in denen Aspekte der Digitalität künstlerisch verarbeitet sind. Unter mediendidaktischer Perspektive steht die Entwicklung einer Didaktik des Umgangs mit der digitalen Alltagsrealität im Fokus, die auf dem Wege der Reflexion ein kritisches Bewusstsein für die dadurch eröffneten Möglichkeiten, Herausforderungen und Risiken fördert.
Hinweis zur Anrechenbarkeit:
- Das Seminar kann entweder für den Teilbereich Literaturdidaktik oder für den Teilbereich Mediendidaktik angerechnet werden. Die Anrechenbarkeit ergibt sich mit der Seminarzulassung. Wenn Sie das Seminar für den Bereich Literaturdidaktik anrechnen lassen möchten, bewerben Sie sich bitte um einen Seminarplatz im Seminar von Dr. Liane Schüller. Wenn Sie das Seminar für den Bereich Mediendidaktik anrechnen lassen möchten, bewerben Sie sich bitte um einen Seminarplatz im gleichnamigen Seminar von Prof. Dr. Michael Beißwenger, das im Vorlesungsverzeichnis im Bereich Mediendidaktik eingeordnet ist.
- Studierende, die das gleichnamige Seminar im Wintersemester 2023/24 besucht und mit einer Studienleistung abgeschlossen haben, können sich das Seminar nicht ein zweites Mal anrechnen lassen – auch nicht für den Bereich (Literaturdidaktik oder Mediendidaktik), in dem Sie im Wintersemester keine Studienleistung erworben haben. Bitte nutzen Sie andere Seminarangebote im jeweiligen Teilfach.
Gruppe 5: Dr. Elke Reinhardt-Becker: Faust-Adaptionen im Deutschunterricht
- Goethes „Faust“ hat die Literaturwissenschaften immer wieder zu neuen Deutungen herausgefordert. Die Gelehrtentragödie, die Universitätssatire und das Drama um das gefallene Gretchen stehen häufig im Mittelpunkt des Interesses. Im Seminar wollen wir den Text zunächst gründlich analysieren sowie verschiedene Deutungsansätze kritisch reflektieren.
Im Anschluss werden wir uns der medialen Verarbeitung des „Faust I“ im 20. und 21. Jahrhundert unter didaktischer Perspektive widmen. Von klassischen Faust-Inszenierungen werden unsere Untersuchungsgegenstände über Bilderbücher und Comics bis zu aktuellen Überschreibungen (Fatma Aydemir: Doktormutter Faust) reichen. Was bleibt heute noch übrig von Goethes „Faust“? Wie wird er interpretiert und adaptiert? Ist er immer noch aktuell? Welches Potenzial bieten die Adaptionen für den Literaturunterricht? Geplant ist der Besuch der Inszenierung von „Doktormutter Faust“ im Essener Grillo-Theater.
Literatur:
- Johann Wolfgang Goethe: Faust I, München: Oldenbourg 2008.
„Faust“ nach Johann Wolfgang von Goethe, neu erzählt von Barbara Kindermann mit Illustrationen von Klaus Ensikat, Berlin: Kindermann Verlag 2002; Flix: Faust. Der Tragödie erster Teil. Hamburg 2010; Faust: Die Rockoper (CD); Fatma Aydemir: Doktormutter Faust (Theatertext wird via Moodle zur Verfügung gestellt)
|