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Gruppe 1 Firges - Proseminar Frühe Neuzeit - Osmanische Kriegsverschleppte im Alten Reich. Gefangenschaft, Integration, Flucht 2-Fach-Bachelor BA Lehramt HRSGe BA Lehramt GyGe Jeweils Grundlagenmodule 3 und 4, Frühe Neuzeit
In den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Osmanischen Reich und dem Habsburgerreich, die sich über Jahrhunderte immer wieder ereigneten, gehörte es zur üblichen Kriegsführung beider Seiten, Teile der lokalen Bevölkerung der eroberten Gebiete gefangen zu nehmen und entweder zu versklaven oder gegen Zahlung eines Lösegeldes wieder freizulassen. Das Proseminar beschäftigt sich mit Untertan:innen des Osmanischen Reiches (in zeitgenössischen Quellen als Türkinnen und Türken bezeichnet), die im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen in die deutschsprachigen Gebiete des Heiligen Römischen Reiches verschleppt wurden. Anhand verschiedener Quellengattungen werden u.a. die Lebensbedingungen der Verschleppten sowie ihre Integrations- und Befreiungsmöglichkeiten untersucht und diskutiert. Bei der Teilnahme an diesem Proseminar wird die Fähigkeit und Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit umfangreicher englischsprachiger Literatur vorausgesetzt. Literaturhinweise: - Renate Dürr: Inventing a Lutheran Ritual. Baptisms of Muslims and Africans in Early Modern Germany, in: Ulinka Rublack, Protestant Empires. Globalizing the Reformations, Cambridge 2020, S. 196-227. - Markus Friedrich: ‚Türken‘ im Alten Reich. Zur Aufnahme und Konversion von Muslimen im deutschen Sprachraum (16.–18. Jahrhundert), in: Historische Zeitschrift 294/2 (2012), S. 329-360. - Manja Quakatz: Osmanische Kriegsgefangene im Römisch-deutschen Reich im 17. und 18. Jahrhundert, Leipzig 2023.
Gruppe 2 Benneh-Oberschewen - Proseminar Frühe Neuzeit - Timbuktu im 18. und 19. Jahrhundert 2-Fach-Bachelor BA Lehramt HRSGe BA Lehramt GyGe Jeweils Grundlagenmodule 3 und 4, Frühe Neuzeit
Timbuktu galt im Europa des 19. Jahrhunderts als sagenumwobene Stadt mit – so wurde vermutet – großen Mengen an Gold und anderen Reichtümern. Die Stellung der Stadt als zentraler Handelsort der Sahara, an dem mit Sklaven, Salz und Gold gehandelt wurde, wandelte sich allerdings bereits ab dem Ende des 16. Jahrhunderts hin zu einem Zentrum islamischer Gelehrsamkeit. Dies zeigt insbesondere der Reisebericht des deutschen Afrikaforschers Heinrich Barth, der 1853 nach Timbuktu kam und die Stadt und ihr urbanes Leben als teilnehmender Beobachter wahrnahm und detailliert beschrieb. Im Rahmen des Seminars werden wir Barths Beschreibung der Stadt mit Quellen aus dem 18. Jahrhundert kontrastieren und diskutieren, wie sich insbesondere das urbane Leben Timbuktus bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wandelte. Literaturhinweise: - Heinrich Barth, Reisen und Entdeckungen in Nord- und Centralafrika, 5 Bd., Gotha 1855–1858; zu Timbuktu siehe Band IV. - Zu den Timbuktu-Manuskripten: „Mali Magic“ https://artsandculture.google.com/project/mali-heritage - Elias N. Saad, Social History of Timbuktu. The Role of Muslim Scholars and Notables 1400–1900, Cambridge University Press, Cambridge 1983.
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