Archäologische Bodenfunde werden seit der ausgehenden Frühen Neuzeit in Museen als Exponate präsentiert. Anfangs standen in erster Linie die Objekte im Vordergrund, oft rein unter künstlerischen Aspekten betrachtet. Im Laufe der Zeit rückten jedoch mehr und mehr die mit den Exponaten verknüpften Informationen in den Vordergrund. Durch diese werden Fundstücke auf verschiedenen Ebenen in einen Kontext eingeordnet. So gewinnen die ausgestellten Objekte in der Regel deutlich an Aussagekraft und damit an kulturellem Wert nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für die Museumsbesucherinnen und -besucher.
Für den Umfang und die Qualität dieser Hintergrundinformationen maßgeblich ist in erster Linie die Art und Weise, wie die Bodenfunde nach ihrer Bergung in ein Museum gelangten. Die Bandbreite reicht von Ausgrabungen der modernen Bodendenkmalpflege über Ankäufe aus dem Kunsthandel oder aus Privatbesitz bis hin zu kolonialen Zusammenhängen oder Raubgrabungen.
Anhand von Fallbeispielen und dem Besuch mehrerer Ausstellungen soll in der Veranstaltung praxisnah dieser besonders wichtige Aspekt der Arbeit an einem Museum beleuchtet und gemeinsam erarbeitet werden.
Die Übung wird am Historischen Institut der Universität Duisburg-Essen und zugleich am Institut für Archäologische Wissenschaften der Ruhr-Universität Bochum angeboten und richtet sich an Studierende mit dem Interesse an der Vermittlung archäologischer Inhalte sowie der materiellen Kultur der jüngeren und jüngsten Vergangenheit. Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Die Sitzungen finden im Veranstaltungsraum des Ruhr Museums auf Zollverein statt, wobei einer der Blocksitzungstage als Exkursion gestaltet werden wird. Details hierzu sowie Materialien zur Vorbereitung der Blockveranstaltung werden in der Einführungssitzung bekannt gegeben.
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