Gruppe 1 Raspe Hauptseminar - Die Welt der Glückel von Hameln
2-Fach-Bachelor BA Lehramt HRSGe BA Lehramt GyGe
MA Lehramt HRSGe MA Lehramt GyGe 2-Fach-Master (Geschichte)
Alle Vertiefungsmodule Frühe Neuzeit
Vor 300 Jahren, im September 1724, starb in hohem Alter die Hamburger Kauffrau Glückel oder Glikl, Tochter des Juda Lejb, Witwe des Chaim Hamel. Die „Denkwürdigkeiten“, die sie ab 1691 in westjiddischer Sprache niederschrieb und die 1896 aus Familienbesitz erstmals veröffentlicht wurden, gehören zu den wenigen Selbstzeugnissen jüdischer Frauen der Vormoderne, die wir heute besitzen. In der Veranstaltung werden wir Glikls Werk in Auszügen lesen und aus den unterschiedlichen Perspektiven der Wirtschafts- und Sozial-, Religions- und Kultur-, Sprach- und Literaturgeschichte kontextualisieren; zugleich bietet sie eine Einführung in die (jüdische) Geschlechtergeschichte.
Zugrundegelegt wird die englische Übersetzung der umfassend annotierten Ausgabe von Chava Turniansky. Jiddischkenntnisse sind willkommen, aber nicht Voraussetzung.
Literaturhinweise: Ausgaben: - David Kaufmann, Hg., Die Memoiren der Glückel von Hameln, 1645–1719 (jiddisch; Frankfurt am Main 1896) - Bertha Pappenheim, Übers., Die Memoiren der Glückel von Hameln (deutsch; Wien 1910) - Chava Turniansky, Hg./Übers., Glikl: Zikhronot 1691–1719 (jiddisch/hebräisch; Jerusalem 2006) - Chava Turniansky, Hg., Glikl: Memoirs 1691–1719 (englisch; Waltham, Mass., 2019)
Zur Einführung empfohlen: Chava Turniansky, „Glueckel of Hameln“, in Jewish Women: A Comprehensive Historical Encyclopedia (2009) <http://jwa.org/encyclopedia/article/glueckel-of-hameln>
Gruppe 2 de Boer Hauptseminar - Rom in der Renaissance. Eine Stadt und ihr Bild im Wandel
2-Fach-Bachelor BA Lehramt HRSGe BA Lehramt GyGe
MA Lehramt HRSGe MA Lehramt GyGe 2-Fach-Master (Geschichte)
Vertiefungsmodul/Verftiefung Geschichte
Zweimal geöffnet: im Bereich Mittelalter und der Frühen Neuzeit mit je 20 Plätzen
Nach der Beendigung des Großen Abendländischen Schismas kehrte das Papsttum 1420 nach Rom zurück. Damit begann eine politische und kulturelle Blütezeit der Stadt. Diese wurde planmäßig umgestaltet, zugleich ihre antike Vergangenheit erforscht. Rom wurde ein wichtiger Umschlagplatz für Informationen und Wissen sowie eine Arena diplomatischer Verhandlungen. Pilgerinnen, Gelehrte, Künstler, Literaten, Diplomaten, Herrscher, Adlige und Bürgerliche aus ganz Europa suchten die Ewige Stadt aus ganz unterschiedlichen Motiven auf und berichteten, was sie hier erlebt hatten. Währenddessen gestaltete sich das Verhältnis zwischen städtischer Bevölkerung und Papsttum häufig konfliktreich, die Stadt geriet zudem mehrfach in politische Wirren.
Im Seminar wird das spezifische Gepräge von Rom als Metropole der Renaissance untersucht, wobei nicht nur die Entwicklungen in der Stadt behandelt werden, sondern auch deren Ausstrahlung auf Europa und darüber hinaus.
Literaturhinweise: - Esch, Arnold: Rom. Vom Mittelalter zur Renaissance, 1378-1484. München 2016. - Mauntel, Christoph, Volker Leppin (Hrsg.): Transformationen Roms in der Vormoderne. Basel/Stuttgart 2019.
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