Kommentar: |
In der komplexen Gegenwartsgesellschaft kommt der kommunikativ vollzogenen Mitgliedschaftskategorisierung eine zentrale Rolle zu. Mutter, Prolet, Chefin, Querdenker, Influencerin, Person of Color, Feministin, Westdeutscher, Opfer – all dies sind nicht nur Wörter, die ‚etwas‘ bezeichnen, sondern Kategorien, mit denen wir Dinge tun: wir ordnen uns und andere zu, wir äußern Wissen über Personen und Gruppen, wir bewerten Handlungen und Situationen. Mit der Membership Categorization Analysis (MCA) hat sich im Kontext der Ethnomethodologie ein Analyseprogramm entwickelt, mit dem die verschiedensten Formen von ‚kategorialer Ordnungsarbeit‘ in gesprächs- und textförmigen Kommunikationsformaten (Elternabende, Chatkommunikation, mediale Berichterstattung, Alltagserzählungen, Beziehungsstreits, Polizeiverhöre, Bewerbungsgespräche, Liebesbriefe, usw.) untersucht werden können. Dabei handelt es sich um keine ausgearbeitete Methodologie, sondern eine ‚analytische Mentalität‘ und eine überschaubare Anzahl konventionalisierter Konzepte, mittels derer die Frage beantwortet werden kann, wie Kategorien kommunikativ hervorgebracht werden und was sie jeweils ‚leisten‘. Im Seminar wollen wir uns die Grundlagen der MCA aneignen und die Tragfähigkeit für kommunikationswissenschaftliche Fragestellungen anhand kleiner empirischer Forschungsprojekte erproben. |
Bemerkung: |
Wichtiger Hinweis: Bei diesem Kurs handelt es sich um einen Methodenpraxiskurs im Modul „Methoden empirischer Kommunikationsforschung“. Die Studienplätze in den Methodenpraxis-Kursen werden im direkten Windhundverfahren vergeben. Die Zulassung zur Veranstaltung erfolgt sofort in der Reihenfolge des Eingangs der Anmeldungen, bis die Kapazität ausgeschöpft ist. In diesem Kurs stehen 40 Plätze zur Verfügung. Eine Warteliste existiert nicht. Bitte beachten Sie die Anmeldephase: Diese startet am 15.02. und endet bereits am 10.03.2024. Der Studienverlaufsplan für das Bachelorstudienfach „Kommunikationswissenschaft“ sieht vor, dass Studierende des 2. Semesters neben der Vorlesung zwei Methodenpraxis-Kurse belegen. Studierende, die sich für diesen Kurs anmelden, benötigen wie bei den anderen Methodenpraxiskursen noch eine weitere Anmeldung für einen zweiten Methodenpraxiskurs. Studierende, die sich für mehr als zwei Methodenpraxiskurse im LSF anmelden, werden nur in zwei Veranstaltungen bei der Platzvergabe berücksichtigt. Weitere Anmeldungen werden durch das Institut inaktiv gesetzt. Sollten Sie in einem Kurs keinen Platz erhalten haben, müssen Sie sich in der Zulassungsphase vom 25.03. bis 18.04. für einen anderen Kurs mit noch freien Plätzen anmelden. |