Gruppe 1
In Teufels Namen! Zur Figurengeschichte des Widersachers
Der Teufel steckt nicht nur im Detail, sondern er hat auch eine breite Spur in der Literatur hinterlassen. Seit dem Anfang der Bibel ist er in Judentum und Christentum fast omnipräsent, und die Rolle dieser Figur hat sich massiv verändert: vom ersten unbewegten Beweger des Bösen und Gottes Gegenpart über den Sidekick des Gottsuchers bis zum Buhmann und Armen Teufel. Dieser Figurengeschichte wird, ausgehend vom Volksbuch der frühen Neuzeit ‚Historia von D. Johann Fausten‘ (bitte zur Vorbereitung lesen!), nachgegangen. Weitere Texte werden nach Absprache im Seminar bereitgestellt; darunter mittelalterliche Heiligenlegenden (aus dem ‚Passional‘) und Bibelepen, natürlich auch Ausblicke auf E.T.A. Hoffmann (‚Die Elixiere des Teufels‘), Goethe, Gounod, Thomas und Klaus Mann, Grimms Märchen, Batmans Joker, Sympathy for the Devil und und und.
Lektüre: Historia von D. Johann Fausten. Kritische Ausgabe. Ergänzte und bibliographisch aktualisierte Ausgabe hrsg. von Stephan Füssel und Hans Joachim Kreutzer. Stuttgart 2012 [u. ö.]
Leistungsnachweis: Zu erbringende Studienleistungen bzw. Bedingungen zum Erwerb eines Leistungsnachweises werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
Gruppe 2: Peter Ellenbruch: Grundlagen der Filminterpretation
Filmische Darstellungen und Erzählungen spielen in der heutigen Alltagswelt fast omnipräsent eine Rolle (sowohl im Kino als auch in sekundärmedialen Formen in Fernsehen und Internet). Um aber im Schulunterricht oder in der Forschung adäquat mit Filmen umgehen zu können, braucht man sowohl ein spezifisches Instrumentarium von analytischen Termini als auch eine damit zusammenhängende Schulung der eigenen Wahrnehmung. Dieses Seminar stellt in einem ersten Schritt die grundlegenden filmanalytischen Termini vor, bevor in einem zweiten an vielen verschiedenen Materialien diskutiert wird, wie filmische Abbildungen und Erzählungen interpretiert werden können. Denn die filmische Interpretation kann nur gelingen, wenn medienspezifische Beobachtungen und Analysen (und nicht bloße Plotbeschreibungen oder oberflächliche Figurencharakterisierungen) deren Grundlage bilden. So ist es Ziel des Seminars, die Sensibilität gegenüber filmischen Bildern zu schärfen, um im Sinne einer Medienkompetenz wissenschaftlich tragfähige Filminterpretationen bezüglich der Erzählstrukturen und auch quellenkritischer Beobachtungen am Bildmaterial anlegen und vermitteln zu können.
LITERATUR zur Vorbereitung:
Rudolf Arnheim: Film als Kunst. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2002. (oder eine andere Ausgabe) Weitere Literatur wird während des Seminars über den Online-Semesterapparat zur Verfügung gestellt.
Zu erbringende Studienleistungen werden in der ersten Sitzung bekanntgegeben.
Gruppe 3: Dr. Anna Quednau: Das Museum in der Graphic Novel
Museumsbesuche können anregend sein, anspruchsvoll, ästhetisch beglückend, langweilig oder verstörend. Sie bieten Einblicke in andere Zeiten, fremde Welten, große Kunst und manchmal auch Abgründe. Vor allem der Sehsinn wird im Museum gefordert, es geht ums Betrachten: von Dingen, von Kunst, manchmal auch von anderen Menschen. Da scheint es nicht verwunderlich, dass das visuelle literarische Genre der Graphic Novel sich auch das Museum zum Thema macht – und uns Bilder in Bildern und Rahmen in Frames vor Augen führt.
Im Seminar werden wir uns einige dieser Graphic Novels und Comics anschauen und analysieren, die das Museum zu ihrem Gegenstand machen. Dabei wird es zum einen um das Museum als Ort gehen, als Institution, die in ihren vielfältigen Ausformungen in den Texten reflektiert wird und der wir uns auch theoretisch nähern werden. Zum anderen wird es um die mediale Komponente der Verbindung von Text und Bild in der spezifischen Form des Comics gehen, die auf ihre narrative Struktur und ästhetische Qualität untersucht werden soll. Und vor allem werden die Geschichten in den Mittelpunkt rücken: Narrationen von Erlebnissen im Museumsraum, von Besucher:innen und Kunstbetrachtungen, von Kunstraub und -zerstörung, vom feministischen Blick auf die Museen und kindlichem Staunen.
Gruppe 4: Dr. Markus Engelns: Endlich wieder Comics! Medialität, Geschichte, Genres
Comics sind derzeit in aller Munde - und das liegt nicht nur daran, dass Superhelden-Verfilmungen alle Kinorekorde brechen. Vielmehr zeigt sich diese schon im 19. Jahrhundert entstandene Gattung mit ihrer Verbindung aus Bild und Text als Vorwegnahme der heutigen intertextuell und intermedial geprägten Medienlandschaft. Im Seminar lernen wir 'die Welt der Comics' daher aus ganz unterschiedlichen Perspektiven kennen: Zunächst erschließen wir uns gemeinsam ihre medialen Besonderheiten, insbesondere ihre wichtigsten Gestaltungsmittel und die spezifische Beziehung von piktoralen und textuellen Elementen. Anschließend erarbeiten wir eine interkulturelle Geschichte des Comics mit einem besonderen Blick auf den europäischen Bande dessinnée, den US-amerikanischen Heftmarkt und asiatische Mangas. In einem letzten Teil widmen wir uns verschiedenen kulturellen Praktiken im Umgang mit Comics, wobei wir insbesondere auf Nerds und Geeks, Fandom im Allgemeinen und Cosplay eingehen. TEILNAHME-BEDINGUNGEN Zu erbringende Studienleistungen bzw. Bedingungen zum Erwerb eines Leistungsnachweises werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben. Verbindlich anzuschaffen ist in beliebiger Ausgabe: Miller/Mazzucchelli: Batman - Das erste Jahr (1987) - neu ca. 13€
Gruppe 5: Katharina Scheerer: Facetten des Science-Fiction-Films
Science-Fiction ist heute eins der populärsten Genres. Doch schon 1902 stellt Georges Méliès in Le Voyage dans la Lune einen Flug ins All dar. Im Seminar verfolgen wir an ausgewählten Beispielen die Geschichte des Science-Fiction-Films. Zunächst lernen Sie, wie man Filme mit ihren spezifischen medialen Eigenschaften analysiert. Anschließend erproben Sie die erworbenen Kenntnisse am Gegenstand. Content Note: Einzelne Filme behandeln potenziell sensible Themen. Auf diese wird gesondert hingewiesen.
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