Im 20. Jahrhundert kam es in vielen westlichen Ländern zu einem deutlichen Anstieg der Scheidungszahlen. Auch wenn diese inzwischen abgeflacht sind oder sich in einigen Ländern reduziert haben, spielen neben Scheidungen auch zunehmend Trennungen unverheirateter Eltern eine Rolle für das Leben vieler Kinder und Jugendlicher. In zahlreichen wissenschaftlichen Disziplinen wurde der Einfluss dieses Lebensereignisses auf Eltern und Kinder erforscht, wobei sich zeigt, dass betroffene Personen tendenziell ein verringertes Wohlbefinden aufweisen.
Im Vordergrund des Seminars steht die intensive Behandlung der zentralen theoretischen Erklärungsansätze für Unterschiede im Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen getrennter Eltern. Für jeden Ansatz werden aktuelle empirische Ergebnisse betrachtet und diskutiert. Weiterhin werden die verschiedenen Dimensionen von well-being ("Wohlbefinden") diskutiert und mit aktuellen Studien in Bezug gesetzt. Ferner werden Vor- und Nachteile verschiedener Betreuungsmodelle betrachtet, die derzeit im Fokus wissenschaflicher Diskussionen stehen. Ebenfalls relevant sind die vielfältigen Zusammenhänge und die Bedeutung von Trennungen für den Lebensverlauf von Kindern und Jugendlichen. Hierbei wird aufgezeigt, welche Anschlussmöglichkeiten sich zu benachbarten Forschungsfeldern bieten. |