Nach der Finanzkrise 2008/2009 musste man sich fragen, ob es so weiter gehen kann. Ja, es kann. Colin Crouch beobachtet das „befremdliche Überleben des Neoliberalismus“.(1) Die kapitalistische Regulation bleibt bis heute krisenhaft (am deutlichsten: Staatsschuldenkrise).
Das Seminar vermittelt Wissen: Was ist Neoliberalismus abseits eines Schlagwortes? Wie hat sich neoliberales Denken global durchgesetzt?
Danach werden wir – je nach Interesse – eine oder mehrere dieser Fragen in Angriff nehmen:
(1) Neoliberalismus als Ideologie Inwieweit ist das, was der Neoliberalismus über Gesellschaft sagt, mit dem, was man heute über Gesellschaft weiß, vereinbar? Die Antwort vorweg: Gar nicht gut! Das würden wir verständlich nachzeichnen. Die spannende Frage ist dann: Warum ist der Neoliberalismus dann so wirkmächtig?
(2) Alternativen Welche Szenarien für die Zukunft lassen sich begründet denken? Gibt es realistische Alternativen zum Neoliberalismus? Demokratie ohne Kapitalismus oder Kapitalismus ohne Demokratie? Erleben wir weltweit gerade den Beginn einer Alternative, die wir nicht wollen: Autoritarismus?
(3) Der Raum des Politischen Wenn Einigkeit darüber besteht, dass die Marktgesellschaft der politischen Regulierung im Interesse der Menschen bedarf: Wo ist welche progressive Politik möglich? Trans-national und global oder ganz im Gegenteil: regional und national?
(4 ) Leben im Neoliberalismus Schließlich geht es auch darum, das eigene (Über)Leben im Neoliberalismus zu reflektieren: Was finden wir befremdlich (bzw. entfremdend)? Wie können wir das Befremdliche lebbar machen?
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(1) Crouch, Colin (2011) Das befremdliche Überleben des Neoliberalismus. Suhrkamp.
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