Gruppe 1 Hertz - Übung -Bet Olam. Jüdische Friedhöfe in Essen zwischen Zerstörung und Erhalt
2-Fach-Bachelor BA Lehramt HRSGe BA Lehramt GyGe
MA Lehramt GyGe 2-Fach-Master (Geschichte)
Freie Übung ab dem 3. Grundlagenmodul
Über 2.000 jüdische Friedhöfe in Deutschland bilden ein reiches kulturelles und religiöses Erbe. In kleinen Gemeinden ist der Friedhof oft die einzig sichtbare Erinnerung an die jüdische Geschichte des Ortes. Jüdische Begräbnisstätten sind auf Dauer angelegt: „Bet Olam“, Haus der Ewigkeit. Angriffe zeigen jedoch, dass sie verletzliche Orte sind.
Im Seminar steht die Geschichte der jüdischen Friedhöfe in Essen im Fokus. Nach einer Einführung in die jüdische Friedhofskultur mitsamt Exkursion auf einen jüdischen Friedhof, in die Archivarbeit sowie in die Grundlagen wissenschaftlichen Bloggens forschen die Studierenden selbst zur Geschichte der lokalen jüdischen Friedhöfe. Wichtige Bestände sind die Akten des jüdischen Landesverbands Nordrhein, der Jüdischen Gemeinde in Essen, der Stadt Essen-Friedhofsabteilung und des Landesarchivs. Ein Schwerpunkt soll auf der Schändungshistorie der Friedhöfe liegen, wozu bislang kaum geforscht wurde. Dabei sind jüdische Friedhöfe in Deutschland auch nach 1945 weiterhin Zielscheibe antisemitischer Gewalttaten. Die Studierenden sollen ihre Ergebnisse im Blog „Net Olam. Jüdische Friedhöfe im Fokus von Antisemitismus und Prävention“ (https://netolam.hypotheses.org/) veröffentlichen.
Literatur: - Michael Brocke / Christiane E. Müller: Haus des Lebens. Jüdische Friedhöfe in Deutschland. Leipzig 2001; - Helge-Fabien Hertz: „Net Olam“. Antisemitismusforschung im Spiegel der „Nationalen Strategie gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben“ (NASAS). In: Jahrbuch für Antisemitismusforschung 32 (2023), S. 74–90; ders.: Zwischen Zerstörung und Erhalt: Der jüdische Friedhof in Gangelt von 1945 bis heute. In: Blog Net Olam. Jüdische Friedhöfe im - Fokus von Antisemitismus und Prävention. 29.01.2024. URL: https://netolam.hypotheses.org/2099
Bitte beachten: Bis auf weiteres findet die Übung im Steinheim-Institut, Edmund-Körner-Platz 2, 45127 Essen, im Seminarraum statt.
Gruppe 2 Schneider, N. Übung - Zuckerplantagen, Sklaverei und Abolition in der „größeren“ Karibik, 17-20 Jh.
2-Fach-Bachelor BA Lehramt HRSGe BA Lehramt GyGe
MA Lehramt HRSGe MA Lehramt GyGe 2-Fach-Master (Geschichte)
Freie Übung ab dem 3. Grundlagenmodul, Neuere und Neueste Geschichte
Vorbesprechung: Fr. 20.12. 10-14 Uhr (Online) Präsenzblock: Fr. 10.01. und Sa. 11.01. 9-18 Uhr am Campus Duisburg, Raum LK 052
Literatur:
- Abbott, Elizabeth, Sugar. A bittersweet History (London and New York: Duckworth Overlook, 2008). - Ayala, C. J., American Sugar Kigdom: The Plantation Economy of the Spanish Caribbean, 1898-1934 (Chapel Hill_ UNCP, 1999). - Fraginals, M. Moreno, F. Moya Pons, and S. L. Engerman, eds., Between slavery and freedom: the Spanish-speaking Caribbean in the nineteenth century (Baltimore, 1985). - Mintz, Sidney W., The Sugar Barons: Family, Corruption, Empire and War (London, Penguin, 1985). - Palsson, Craig, ‘Small Farms, Large Transaction Costs: Haiti’s Missing Sugar’, The Journal of Economic History, 81 (2021), 513–48 http://dx.doi.org/10.1017/S0022050721000139 - Tomich, Dale. “World Slavery and Caribbean Capitalism: The Cuban Sugar Industry, 1760-1868,” Theory and Society 20, no. 3 (1991): 297–319. - Burnard, T. (2023). Plantation Slavery in the British Caribbean. In: Pargas, D.A., Schiel, J. (eds) The Palgrave Handbook of Global Slavery throughout History. Palgrave Macmillan, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-031-13260-5_22 - Zeuske, M. (2023). The Rise of Atlantic Slavery in the Americas. In: Pargas, D.A., Schiel, J. (eds) The Palgrave Handbook of Global Slavery throughout History. Palgrave Macmillan, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-031-13260-5_21
Gruppe 3 Grütter Übung - 'Glückauf und Film ab! Kino- und Filmgeschichte des Ruhrgebiets‘ Zur Konzeption einer historischen Ausstellung im Ruhr Museum auf Zollverein
2-Fach-Bachelor BA Lehramt HRSGe BA Lehramt GyGe
MA Lehramt GyGe 2-Fach-Master (Geschichte)
Freie Übung ab dem 3. Grundlagenmodul
Das Kino als etablierter Ort mit eigenem Gebäude und regelmäßigem Filmangebot ist ein Kind der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts und feiert seinen 100. Geburtstag. Und vor allem im Ruhrgebiet, dem damals größten industriellen Ballungsraum in Europa mit seiner nach Millionen zählenden Industriearbeiterschaft, spielte das neue Unterhaltungsmedium Film und sein Präsentationsort, das Kino, eine bedeutende Rolle. Das Ruhr Museum als Regionalmuseum des Ruhrgebiets nimmt den 100. Geburtstag des Essener Filmstudios, des ältesten noch in seiner ursprünglichen Form erhaltenen Kinos im Ruhrgebiet, zum Anlass für eine Ausstellung. Gemeinsam mit den Essener Filmkunsttheatern, dem heutigen Inhaber und Betreiber des Filmstudios, zeigt es die Kino und Filmgeschichte des Ruhrgebiets von den Anfängen bis in die Gegenwart. Dabei spielt nicht nur das Kino mit seinen Palästen, seinen Programmen, seiner Vorführtechnik und seinem Erlebnischarakter eine Rolle, sondern auch die Geschichte des Films im Ruhrgebiet. Das Ruhrgebiet war Gegenstand und Spielort bekannter Filme wie ›Theo gegen den Rest der Welt‹, ›Das Wunder von Bern‹, ›Die Abfahrer‹ oder ›Kleine Haie‹, um nur einige zu nennen. Und es ist Spielort mehrerer Tatort und Fernsehreihen, die wie einige SchimanskiFilme auch Kinoformat erlangt haben.
Die Übung gibt einen Überblick in die Planung, Konzeption und Entstehung einer großen historischen Ausstellung. Zugleich führt sie ein in die theoretischen und praktischen Fragen der Museumsarbeit und dessen Verortung im Feld der Geschichtskultur.
Literatur:
- Bertram, Thomas (Hg.): Der rote Korsar. Traumweltkino der fünfziger und sechziger Jahre, Essen 1998. - Film und Medien Stiftung NRW (Hg.): Kinogeschichte NRW, Düsseldorf 2021. - Ruhr Museum (Hg.): Glückauf und Film ab! Kino- und Filmgeschichte des Ruhrgebiets‘, Katalog zur Ausstellung, Essen 2024
Gruppe 4
Barth Übung - Zwischen NS-Kontinuität und DDR-Überläufer? Nachrichtendienste in der frühen Bundesrepublik
2-Fach-Bachelor BA Lehramt HRSGe BA Lehramt GyGe
MA Lehramt GyGe 2-Fach-Master (Geschichte)
Freie Übung ab dem 3. Grundlagenmodul
"Wie sämtliche bundesdeutsche Institutionen waren auch die Nachrichtendienste zunächst von mindestens personellen Kontinuitäten zur NS-Zeit geprägt – angesichts deren sensibler Aufgaben, Methoden und Möglichkeiten war deren Einfluss hier besonders gefährlich. Doch nicht nur Mitverantwortliche der nationalsozialistischen Herrschaft, auch ehemalige Widerständler, Mitläufer und neue, unbelastete Kräfte waren Teil eines komplexen Geflechtes unterschiedlicher Akteure. Zudem übten die westlichen Besatzungsmächte und deren Dienste bestimmenden, wenn auch keinen einmütigen Einfluss auf die Konstituierung aus. Im beginnenden Kalten Krieg erwuchs im DDR-Ministerium für Staatssicherheit ein Gegenspieler, der ebenfalls Einfluss auf frühe Protagonisten auszuüben versuchte.
Die Übung betrachtet im historischen Zusammenhang und anhand verschiedener Quellengattungen die „Organisation Gehlen“ und ihren Namensgeber sowie das Bundesamt für Verfassungsschutz unter dessen ersten Leiter Otto John. Themen sind deren persönliche, strukturelle und ideologische Rivalität wie auch die unterschiedlichen, jeweils gravierenden Vorwürfe gegen beide Akteure. In diesem Zusammenhang soll auch die weitgehend fiktive TV-Serie „Bonn – Alte Freunde, neue Feinde“ thematisiert und diskutiert werden, ob und wann diese Art von Vermittlung historischer Inhalte Sinn macht."
Literatur:
- Goschler, Constantin; Wala, Michael: "Keine neue Gestapo". Das Bundesamt für Verfassungsschutz und die NS-Vergangenheit, Reinbek 2015. - Benjamin Carter Hett, Michael Wala: Otto John. Patriot oder Verräter: Eine deutsche Biographie, Rowohlt, Hamburg 2019. - Klaus-Dietmar Henke: Geheime Dienste. Die politische Inlandsspionage der Organisation Gehlen 1946-1953, Berlin 2018.
Gruppe 5
Türk Übung - Geschichtspolitik im Rheinland: Die rheinischen Jahrtausendfeiern 1925
2-Fach-Bachelor BA Lehramt HRSGe BA Lehramt GyGe
MA Lehramt GyGe 2-Fach-Master (Geschichte)
Freie Übung ab dem 3. Grundlagenmodul
Im Jahr 1925 fanden in zahlreichen rheinischen Städten und Dörfern Feiern anlässlich einer vermeintlichen tausendjährigen Zugehörigkeit des Rheinlands zum Deutschen Reich statt. Zum Anlass machten die Initiatoren einen öffentlich kaum bekannten mittelalterlichen Friedensvertrag und die 925 vollendete Einverleibung des mittelfränkischen Lotharingiens in das ostfränkische Reich des Ottonen Heinrich I.
Die Übung geht anhand ausgewählter Fallbeispiele der Frage nach, inwiefern die Feiern eine Form der Selbstvergewisserung in Zeiten extremer Umbrüche durch und im Anschluss an den Ersten Weltkrieg darstellten.
Literatur:
Gertrude Cepl-Kaufmann (Hrsg.): Jahrtausendfeiern und Befreiungsfeiern im Rheinland. Zur politischen Festkultur 1925 und 1930, Essen 2009. |