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Die Veranstaltung wurde 1 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden:
  • Funktionen:
Übungen Frühe Neuzeit (ab 3. Fachsemester) - 3 Gruppen    Sprache: Deutsch    Belegpflicht
(Keine Nummer) Übung     WiSe 2024/25     keine Übernahme    
   Lehreinheit: Geschichte    
 
   Zugeordnete Lehrpersonen:   Treue ,   Münster-Schröer ,   Schildt-Specker
 
   Gruppe:
G1   
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Montag   10:00  -  12:00    wöch.    Maximal 30 Teilnehmer/-in
Beginn : 14.10.2024   
      Raum :   R12 V02 D20   R12V  
  Treue
 
 
   Gruppe:
G2   
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: keine Angabe   08:30  -  13:00    Block    Maximal 30 Teilnehmer/-in
Beginn : 03.02.2025    Ende : 07.02.2025
      Raum :   R12 V05 D81   R12V  
  Münster-Schröer
 
 
   Gruppe:
G3   
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Mittwoch   10:00  -  12:00    wöch.    Maximal 30 Teilnehmer/-in
Beginn : 16.10.2024   
      Raum :   R12 T04 E96   R12T  
  Schildt-Specker
 
 
 
   Bemerkung:

Gruppe 1

Treue Übung - Orientbild und Orienterfahrung im Europa der Frühen Neuzeit

2-Fach-Bachelor
BA Lehramt HRSGe
BA Lehramt GyGe

MA Lehramt HRSGe
MA Lehramt GyGe
2-Fach-Master (Geschichte)

Freie Übung ab dem 3. Semester, Frühe Neuzeit

In der Epoche von der Eroberung Konstantinopels bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zeigt sich das europäische Orientbild ebenso vielfältig wie widersprüchlich. Es war nicht nur geprägt durch militärische Ereignisse wie Reconquista und Türkenkriege, Bewunderung für die militärischen Qualitäten des Osmanischen Heeres und heftige
Aversionen gegen die „mahometanische Secte“, sondern auch durch andere Elemente, die etwa in der Türkenmode des Barock oder den Haremsphantasien der Orientmaler des 19. Jahrhunderts ihren Ausdruck fanden. Araber konnten ebenso räuberisch wie edel erscheinen – und waren Schöpfer einer von Dichtern wie Goethe und Herder geradezu schwärmerisch verehrten Lyrik. Diese schillernden Bilder waren beeinflusst durch Reiseberichte von Diplomaten, Pilgern, Kaufleuten sowie ähnliche Quellen und übten ihrerseits wiederum einen Einfluss auf sie aus. So entstand ein kompliziertes Flechtwerk aus Fakten und Fiktionen, Phantasie und Realität, um das es in dieser Übung gehen soll. 

 

Gruppe 2

Münster-Schröer Übung - Der Blick ins Archiv. Handschriften und Drucke zur Geschichte der Hexenverfolgung

2-Fach-Bachelor
BA Lehramt HRSGe
BA Lehramt GyGe


MA Lehramt GyGe
2-Fach-Master (Geschichte)

Freie Übung

Neben einer praktischen Einführung in die Schriftgeschichte des 16. -18. Jahrhunderts sollen schwerpunkmäßig archivische Quellen zum Thema „Hexenverfolgung“ im Vordergrund stehen. Ferner sollen zeitgenössische Drucke von Gegnern der Hexenverfolgung gemeinsam gelesen werden, Auszüge aus: Friedrich von Spee, Cautio Criminalis“ und Hermann Löher, „Wemütige Klage“.

Geplant ist im Rahmen der Übung eine Exkursion in das Spee-Archiv in Düsseldorf-Kaiserswerth .

 

Gruppe 3:


Schildt-Specker Übung - Antijudaismus in der christlichen Kunst

2-Fach-Bachelor
BA Lehramt HRSGe
BA Lehramt GyGe


MA Lehramt GyGe
2-Fach-Master (Geschichte)

Zuletzt rief die Documenta 15 in Kassel 2022 in Erinnerung, dass judenfeindliche Bildmotive heute weltweit Bestandteil von Kunstwerken verschiedenster Art sind. Dass diese Bildmotive aktuell kaum mehr als Judenhass identifiziert werden, ist alarmierend und entspringt einem multikausalen Ursachengeflecht, auch profunder Agnosie. Fakt ist, Antijudaismus in der Bildenden Kunst hat eine lange, christliche Tradition in weiten Teilen Europas. In Jerusalem, dem Zentrum des kleinen, von den Römern besetzten Königreichs Judaea, verhängten und vollstreckten die Besatzer Todesurteile. Christliche Autoren hingegen unterstellten dem jüdischen Hohen Rat, für die Hinrichtung des Jesus von Nazareth verantwortlich zu sein. Kirchenväter beklagten die mangelnde Konversionsbereitschaft der Juden, ihre „Verstocktheit“, Jesus nicht als den Messias anerkennen zu wollen. In den folgenden Jahrhunderten summierten sich zum angeblichen Gottesmord etliche antijudaistische Mythen und Verunglimpfungen. Zeugnisse finden sich in Büchern, Glasfenstern, Chorgestühlen, Skulpturen in und an Kirchen: Die über die blinde Synagoga triumphierende Ecclesia, von Juden geprügelte Heilige, zwecks ritueller Handlungen ermordete Christenkinder, an Schweinezitzen saugende, in der Hölle schmorende Juden. Für einen ganzen Pool perfider Hassbilder, die spätestens mit der Entwicklung der Druckgraphik ein breites Publikum erreichten und den Anspruch der Kirche widerspiegelten, den wahren Glauben – auch gegenüber Sarazenen – zu vertreten, gilt es in dieser Übung den aufmerksamen Blick zu schärfen, für unser kulturelles Erbe und maligne Bildmotive mit ihren auch heute wirksamen Mechanismen des Hasses, der visuellen Ausgrenzung und Herabwürdigung.

Literatur:

- Benno Baumberger: https://www.gnm.de/museum-aktuell/antisemitismus-kunst/ Nürnberg 2023
- Germania Judaica: https://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/stadtbibliothek/germania-judaica-koelner-bibliothek-zur-geschichte-des-deutschen-judentums-ev
- Eva Janáčová (Hg.), Images of Malice. Visual Representations of Anti-Judaism and Antisemitism in the Bohemian Lands (Prague: Artefactum/Karolinum), 2022
- Bernard Starr: Jesus, jews, and anti-semitism in art: How Renaissance art erased Jesus' jewish identity & how today's artists are restoring it. 2. Aufl. 2016