Was und womit sich Jugendliche in Peer-Kontexten beschäftigen, ist von zentralem Interesse für Soziale Arbeit und ihre Angebote. Das aktuelle Forschungsprojekt der Arbeitsgruppe Theorie und Methoden Sozialer
Arbeit: „NetKuBi – Netzwerkräume kultureller Bildung“ beforscht kulturell-ästhetische Praktiken Jugendlicher außerhalb von Institutionen und pädagogischen Bezügen. Das bietet einen Einblick in unterschiedliche subjektive Lebensrealitäten sowie deren strukturelle Bedingungen, auch über den Gegenstand der kulturellen Bildung hinaus.
In diesem Seminar wollen wir zunächst erarbeiten, inwiefern Ethnographie als Methode der empirischen Sozialforschung besondere Möglichkeiten bietet, fremde soziale Konstellationen zu verstehen. Anschließend diskutieren wir den Begriff bzw. die verschiedenen Begriffe von Jugend, bevor eine ungleichheitstheoretische Perspektive erarbeitet wird, um jugendliches Leben innerhalb vieldimensionaler gesellschaftlicher Herrschaftsstrukturen begreifen zu können. Ausgestattet mit diesem geschärften theoretischen Verständnis, werden wir im weiteren Verlauf des Seminars gemeinsam Auszüge aus dem empirischen Material interpretieren. Ausgehend von der gemeinsamen Rekonstruktion sollen nicht zuletzt Überlegungen angestellt werden, wie die Ergebnisse Eingang in sozialpädagogische Praxis und Theoriebildung finden können. |