Die Veranstaltung ist zugleich anrechenbar für Bereich II des Zertifikats ‚Bildung für Nachhaltige Entwicklung‘ der UDE.
Die Veranstaltung fokussiert u.A. folgende Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals): SDG 9, 11, 12
Inhalte:
Um sicherzustellen, dass unsere Gesellschafts- und Wirtschaftssysteme dauerhaft bestehen und auch für zukünftige Generationen lebenswert sind, müssen sie nachhaltig gestaltet werden. Nachhaltige Entwicklung wird dabei mit einer ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimension betrachtet. Oftmals sind Entwicklungen jedoch einseitig nachhaltig, was bedeutet, dass sie auf Kosten der anderen Dimensionen gehen. Es erfordert somit eine integrative Betrachtung, um Synergien zwischen diesen Dimensionen zu nutzen und Trade-Offs zu vermeiden.
Innovationen gelten dabei als Schlüssel, um diesen Ansatz zu verwirklichen: Über neue Technologien, Geschäftsmodelle und veränderte soziale Handlungspraktiken (soziale Innovationen) ermöglichen sie eine ganzheitlich nachhaltige Entwicklung. Dies bedeutet beispielsweise, dass Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ressourceneffizienter handeln, nachhaltige Kreisläufe in Produktions- und Konsumketten etablieren oder nicht nachhaltige Verhaltensmuster anpassen.
Die gemeinsame Betrachtung von Nachhaltigkeits- und Innovationsforschung ist für eine zukunftsfähige Gestaltung unseres wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenlebens daher unabdingbar. Dieses Seminar wurde von Dozenten mit Kompetenzen in beiden Forschungsgebieten konzipiert: Herr Dr. Marco Hellmann bringt seine Expertise aus der Innovations- und Digitalisierungsforschung ein und hat Erfahrungen in der betrieblichen Implementation digitaler Anwendungen sowie innovativer Geschäftsmodelle. Dr. Jan Schlüter vermittelt sein Fachwissen der Nachhaltigkeits- und Transformationsforschung und besitzt Erfahrungen im gezielten Wissenschafts-Praxis-Transfer von Nachhaltigkeitsthemen. Sie verknüpfen ihre Perspektiven interdisziplinär und zeigen Theorien sowie Modelle auf, mit denen sich Studierende einen ganzheitlich nachhaltigen Forschungsansatz aneignen. Auf dieser Basis identifizieren die Studierenden konkrete ‚Nachhaltigkeitsinnovationen‘ und analysieren die ökonomischen, ökologischen und sozialen Implikationen dieser Innovationen.
Lernziele:
Das Seminar gibt Studierenden die Gelegenheit, sich mit aktuellen Fragestellungen an der Schnittstelle von Innovations- und Nachhaltigkeitsforschung zu beschäftigen. Sie erlangen einen Überblick über Dimensionen nachhaltiger Entwicklung in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht und über ihre Interdependenzen. Sie lernen grundlegende Unterscheidungen von Innovationstypen sowie Strategien kennen, um technische und soziale Innovationen im Kontext der Nachhaltigkeitsdimensionen zu bewerten und wenden dies anhand aktueller Praxisbeispiele an.
Studierende lernen dabei, den nachhaltigen Impact von innovativen Lösungen abzuschätzen und Prozesse somit frühzeitig nachhaltig zu gestalten. Sie werden sensibilisiert für Herausforderungen und mögliche Trade-Offs, die bei der vermeintlich nachhaltigen Implementation von Innovationen in Wirtschaft (z.B. Industrie 4.0) und Gesellschaft (z.B. Elektroauto) entstehen können. Dies ermöglicht Studierenden in Zukunft, eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsperspektive in Entscheidungsprozesse und Planungen auf kommunaler und wirtschaftlicher Ebene einzubringen. |