Kommentar: |
Auf Grund der Komplexität von Prozessen im Unterricht ist (kunst-)pädagogisches Handeln zwar auf Routinen und Rituale angewiesen, es kann aber zugleich auf Grund der Unvorhersehbarbeit von ästhetischen Bildungsprozessen darin nicht aufgehen. Um als Lehrperson auf Ungewissheit und Unvorhersehbares adäquat antworten und eingehen zu können, bedarf es einer hohen Sensibilität für die Mehrdimensionalität, die versteckten Widersprüchlichkeiten des pädagogischen Geschehens und die eigenen blinden Flecken. Eine forschende Befragung des oftmals opaken Zusammenspiels von Lehrperson, Schüler:innen, Gegenstand und institutioneller Ordnung bietet Möglichkeiten, um das Geschehen aus anderer Flughöhe in den Blick zu nehmen. Das Seminar soll dabei unterstützen, ausgehend von den persönlichen Erfahrungen und den jeweils spezifischen Bedingungen im Praxissemester eine eigene Frage zu konkretisieren, um diese mithilfe geeigneter theoretischer Bezüge zu reflektieren. Es werden aus den Feldern der Kunstpädagogik, der qualitativen Sozialforschung und der künstlerischen Forschung Anregungen gegeben, um ein eigenes Studienprojekt im Sinne einer ›Forschungsminiatur‹ zu entwickeln und auszuwerten.
Damit das forschende Lernen nicht für sich steht und das theoriegestützte Reflektieren als praxisrelevant erfahren werden kann, sollen mit den Studienprojekten persönliche und aus dem eigenen Handeln als Kunstlehrperson hervorgehende Themen bearbeitet werden. |
Literatur: |
Affentranger, Flurina (2019): Mit den Händen denken. Zur Bedeutung der haptischen Wahrnehmung in plastischen Gestaltungsprozessen, in: Kunz, R./ Peters, M. (Hg.): Der professionalisierte Blick. Forschendes Studieren in der Kunstpädagogik, München: kopaed, S. 620–635.
Amann, Klaus/Hirschauer, Stefan (1999): Die Befremdung der eigenen Kultur. Ein Programm. in: dies. (Hg.) (1999): Die Befremdung der eigenen Kultur – zur ethnographische Herausforderung soziologischer Empirie, Frankfurt a.M.: Suhrkamp Verlag, S. 7-52.
Erni, Danja (2015): Geschmacks(um)bildungen im (Schul)alltag, in: Art Education Research, 10/2015, siehe: https://sfkp.ch/artikel/n10_geschmacksumbildungen-im- schulalltag, zuletzt aufgerufen am 29.02.2024
Heil, Christine (2012): Beobachten, verschieben, provozieren. Feldzugänge in Ethnografie, Kunst und Schule, in: Kunstpädagogische Positionen Bd. 25, siehe: https://kunst.uni- koeln.de/kpp/2022/12/20/beobachten-verschieben-provozieren-feldzugaenge-in- ethnografie-kunst-und-schule/, zuletzt aufgerufen am 27.02.2024.
Kaiser, Michaela: Die Bildung aller? Geschichte und Geschichten inklusiver Kunstpädagogik. Kunstpädagogische Positionen: Bd. 58, 2023, siehe: https://kunst.uni- koeln.de/kpp, zuletzt aufgerufen am 29.02.2024
Lenk, Sabine/Wetzel, Tanja: Kunstpädagogische Kompetenz braucht eine Haltung, in: Zeitschrift Kunst Medien Bildung | zkmb 2016, siehe: https://zkmb.de/ kunstpaedagogische-kompetenz-braucht-eine-haltung, zuletzt aufgerufen: 29.02.2024
Peez, Georg (2019): Beobachten, Erheben, Aufbereiten und Interpretieren, in: Kunstpädagogische Positionen Bd. 46, siehe: https://kunst.uni-koeln.de/kpp/wp-content/ uploads/sites/5/2023/04/KPP46_Peez.pdf, zuletzt aufgerufen am 27.02.2024.
Puffert, Rahel (2020): Umräumen statt aufräumen, in: Kunstpädagogische Positionen Bd. 52, siehe: https://kunst.uni-koeln.de/kpp/2022/12/20/umraeumen-statt-aufraeumen/, zuletzt aufgerufen am 27.02.2024.
Sturm, E. (2008): Mit dem was sich zeigt. Über das Unvorhersehbare in Kunstpädagogik und Kunstvermittlung, in: Busse, K.-P./ ders. (Hg.): (Un)Vorhersehbares lernen: Kunst - Kultur - Bild. Norderstedt: Books on Demand, S. 71–91. (Reihe: Dortmunder Schriften zur Kunst, Studien zur Kunstdidaktik Bd. 6).
Online Quelle:
https://diskrit-kubi.net/
https://kaf.zhdk.ch
https://sfkp.ch
https://thearteducatorstalk.net
https://zkmb.de/ |