Kommentar: |
In dieser Übung werden Grundlagenwissen der Malpraxis, der Maltechnik und der Maltheorie vermittelt. Durch das wöchentliche intensive praktische Arbeiten in der Malerei-Werkstatt werden verschiedenste Themen und Motive behandelt, die Maltechnik geschult und Maltheorien auf ihre Anwendbarkeit getestet. Dabei entsteht ein intensiver Austausch in der Gruppe. Die praktischen Arbeiten werden mit Acrylfarben auf Papieren, Pappen und Leinwänden angefertigt, es wird ausprobiert und experimentiert.
Malpraxis: Beginnend mit Stillleben werden Farbauftrag, Format, Komposition, Bildaufbau, Licht und Schatten thematisiert. Bei Innen- und Aussenräumen werden Architektur, Perspektive, farbiges Licht und der eigene Blick geschult. Landschaft und Akt, sowie freie Themen, erweitern das Spektrum der Motive.
Maltechnik: Als Malwerkzeuge stehen in der Malerei-Werkstatt neben verschiedensten Pinseln auch Malmesser, Spachtel, Schwämme und Rakel zur Verfügung. Malmittel wie Acrylbinder, Entschäumer und Spachtelmasse, sowie Marmormehl und Champagnerkreide als Füllstoffe werden eingesetzt. Pigmente werden zu Farben angerührt. Leinwände werden aus Keilrahmen und Baumwollstoff selber gebaut.
Maltheorie: In der Maltheorie werden Farbsysteme behandelt und in der Praxis erprobt: aus den Grundfarben Gelb-Magenta-Cyan mit Schwarz und Weiss werden Sekundär- und Tertiärfarben, sowie neutrales Grau angemischt. Die Herkunft und Herstellung von Farbpigmenten wird in Kurzreferaten thematisiert: von den Ocker-und Erdtönen der Höhlenmalerei, über Lapislazuli, dem teuersten Pigment der Welt, bis hin zu Farben aus Schnecken, Läusen und Mumien. Von tödlich giftigen Pigmenten wie Grünspan geht es bis zu den heutigen strahlenden synthetischen Kadmiumfarben und zu dem faszinierenden Vantablack, dem schwärzesten Schwarz der Welt.
Feedback in der Gruppe / Korrekturgespräche mit der Dozentin: Die praktisch entstanden Arbeiten werden zu Beginn jeder Sitzung in der Gruppe vorgestellt und gemeinsam besprochen. In Einzelgesprächen während des Malprozesses wird außerdem jeder Studierende individuell begleitet und beraten.
Studienleistung: Am Ende des Seminars erstellt man fotografische Reproduktionen der eigenen Bilder, bearbeitet sie digital und erstellt daraus ein Portfolio mit den dazugehörigen Bildinfos. Sonstiges: Kurzreferate in der Maltheorie zu den Pigmenten werden verteilt. Der Workload im Selbststudium über das Seminar hinaus wird erwartet. Ein Grundstock an Acrylfarben muss selbst besorgt werden (Gelb, Rot, Blau, Schwarz), sowie Papiere im A2 und A1 Format oder größer. |
Literatur: |
Doerner, Max: Malmaterial und seine Verwendung im Bilde. Ferdinand Enke Verlag, vierzehnte Auflage, 1976
Wehlte, Kurt: Werkstoffe und Techniken der Malerei. Überarbeitete Auflage mit Tafelteil, Ravensburger Buchverlag, 2000
Harald L. Küppers: Einführung in die Farbenlehre Dumont Verlag, Köln, 2017
David Coles: Farbpigmente - 50 Farben und ihre Geschichte Haupt Verlag, Bern, 2019
Victoria Finlay: Das Geheimnis der Farben. Eine Kulturgeschichte. List Verlag, Berlin, 2009 |
Bemerkung: |
Zum ersten Treffen brauchen Sie kein Material mitzubringen, nur etwas zum mitschreiben. Wir machen eine Einführung in die Übung und in die benötigten Arbeitsmaterialien. Ausserdem gibt es eine ausführliche Einweisung in die Malerei-Werkstatt mit der dazugehörigen Sicherheitsbelehrung, die unterschrieben werden muss. Dies ist notwendig und Bedingung für das eigenständige Arbeiten im Atelier. |