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Die Veranstaltung wurde 2 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden:
  • Funktionen:
E3 - BiWi - Spezielles Handlungsfeld: Armuts- und Ungleichheitskurse in Deutschland – Einblicke in Politik, Medien und Administration - Cr. 3-3    Sprache: Deutsch    Belegpflicht
(Keine Nummer) Seminar     WiSe 2024/25     2 SWS     keine Übernahme     ECTS-Punkte: 3 - 3    
   Weitere Links: Glossar der verwendeten Studiengangsabkürzungen  Studium liberale im IwiS (Modul E3)  Zu den Lageplänen der UDE 
   Geschäftsbereich: Studium liberale (E3)    
   Teilnehmer/-in  erwartet : 5   Maximal : 5  
 
   Zugeordnete Lehrperson:   Smith Ochoa
 
 
   Termin: Mittwoch   10:00  -  12:00    wöch.
Beginn : 09.10.2024   
  
  E - R11 T04 C60
 
 
 
   Kommentar:

Die Veranstaltung ist zugleich anrechenbar für Bereich II des Zertifikats ‚Bildung für Nachhaltige Entwicklung‘ der UDE.

Inhalte:

Die Debatte um Armut und Ungleichheit in Deutschland ist eine im Beziehungsgeflecht von Wissenschaft, Politik und Medien kontrovers geführte Debatte um die Bedeutung sozioökonomischer Fakten und ihre normative und emotionale Verarbeitung. So erweisen sich die zunehmend lautstark geführten Diskussionen über die Rolle sozialer Ungleichheit als Formen des diskursiven Wettbewerbs um die angemessene Definition ungleichheitsrelevanter Problemlagen, institutioneller Praktiken, politischer Forderungen und entsprechender Maßnahmen. Vor diesem Hintergrund behandelt das Seminar die Diskursivierung von Armut und Ungleichheit in Deutschland und eröffnet einen vielseitigen Einblick in verschiedene, einschlägige Themenfelder, die die öffentliche Diskussion um die politisch umstrittenen Phänomene maßgeblich prägen. Das Seminar bietet damit ein Verständnis über das Verhältnis zwischen Sprache, Ideologie und Moral in der politischen Auseinandersetzung mit Armut und Ungleichheit.

Das Seminar unterteilt sich in drei einzelne Abschnitte, die jedoch miteinander zusammenhängen. In einem ersten Schritt wird die zentrale Rolle von Diskursen und Erzählungen in der Sozialpolitik aus Sicht der interpretativen Politikforschung vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Hier wird insbesondere auf die grundlegenden Prinzipien der sozialen Gerechtigkeit sowie die damit verbundenen Weltanschauungen und Akteursgruppen in der öffentlichen Diskussion eingegangen. Der zweite Schritt widmet sich der Medialisierung von Armut und Ungleichheit am Beispiel unterschiedlicher Medien (Zeitungen, Fernsehen etc.), die die Subjektivität und die wachsende Thematisierung der Phänomene deutlich machen. Dabei wird die mediale Konstruktion von Armut und Ungleichheit mittels Bilder, Figuren und Deutungen hervorgehoben. Im dritten Schritt beschäftigen wir uns mit dem Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, sowohl als regierungsamtlichem Instrument als auch als zentralem Diskurstreiber. So wird ein Einblick in die Wissensproduktion und die diskursive Macht von Zahlen in der Diskussion um Armut und Ungleichheit gegeben. Zudem lernen Studierende, dass ein soziales Phänomen, wie Ungleichheit, normativ widersprüchlich bleibt und letztlich stets von der Deutungshoheit konkurrierender Erzählungen geprägt ist.

 
   Literatur:

Kuhlmann, Johanna und Blum, Sonja (2022): Sozialpolitische Erzählungen – Ein Vergleich narrativer Strategien in der Finanzkrise und der Corona-Krise. Zeitschrift für Politikwissenschaft.

Mikfeld, Benjamin und Turowski, Jan (2014): Sprache. Macht. Denken. Eine Einführung, in: Denkwerk Demokratie (Hg.), Sprache. Macht. Denken. Politische Diskurse verstehen und führen, Frankfurt am Main: Campus, 14-47.

Smith Ochoa, Christopher (2023): Politische Erzählungen sozioökonomischer Ungleichheit: Eine diskursanalytische Rekonstruktion konkurrierender Deutungsmuster. Wiesbaden: Springer VS.

Weitere Literaturhinweise werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

 
   Bemerkung: Bitte melden Sie sich hier ausschl. für das fachfremde Modul E3 Studium liberale an. Anmeldefrist ab dem 18.09.2024. Weitere Informationen zum Studium liberale, eine Liste freier Plätze, alle Veranstaltungen in chronologischer Reihenfolge etc. finden Sie oben unter „Weitere Links“. (Als Fachstudent wählen Sie zur Anmeldung das fachintern übliche Verfahren; bei LSF: die gleichnamige Veranstaltung ohne das Präfix 'E3'.)
 
   Voraussetzungen: In E3 nicht geeignet für: BiWi, GesWi; MOAS m Soz o PW. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass Sie die E3-Ausschlüsse immer selbständig bei Ihrer Auswahl beachten müssen. Das LSF-System schließt Fehlanmeldungen nicht aus. Auch ist im System nicht ersichtlich, nach welcher PO Sie studieren, oder welche/s Fachwissenschaft/Anwendungsfach vorliegt.
 
   Leistungsnachweis: 4 kleine Quizzes zur Pflichtlektüre + ein Lernportfolio von insgesamt 4 Sitzungen. Das Lernportfolio muss im Rahmen der letzten Sitzung abgegeben werden. Zusätzlich Impulsreferat (15-20 Minuten) im Seminar inklusive Handout bzw. Thesenpapier (1-2 Seiten). Die Note ergibt sich aus dem Referat (50 Prozent), dem Lernportfolio (30 Prozent) und den vier kleinen Quizzes (20 Prozent). Alle Leistungen müssen vollständig erworben werden, um die Credits zu erhalten.