Wenn Arbeitskraft über nationalstaatliche Grenzen hinweg „gehandelt“ wird, sei es durch Migration, Outsourcing oder grenzüberschreitende Zusammenarbeit, verschärfen sich die Machtungleichgewichte, die Arbeitsmärkte auch im Inland auszeichnen. Grenzüberschreitende Arbeitsmärkte sind in globale Wertschöpfungsketten eingebunden. Ihre Regulation findet u.a. auch in trans- und supranationalen Regimen statt. Grenzüberschreitende Arbeitsmärkte sind aber auch Märkte im Entstehen: Arbeitskräfte, Unternehmen, Broker, NGOs und Regierungen verändern institutionelle Rahmenbedingungen und schaffen sie neu.
In den ersten Seminarsitzungen werden wir klassische Texte zu Arbeitsmärkten und deren grenzüberschreitender Struktur lesen. Danach können Sie sich in aktuellen empirischen Forschungsfeldern vertiefen, u.a.
- (Organisierte) Grenzüberschreitende Arbeitsvermittlung
- Verschieben von Arbeits- und Careaufgaben über Staatsgrenzen hinweg
- (Über-)Ausbeutung
- Migrationskontrolle und Prekarität
- Governance transnationaler Arbeitsmärkte auch durch NGOs
Die Universität Bielefeld und die UDE haben im April 2024 ein DFG-Graduiertenkolleg „Cross-border Labour Markets“ eingerichtet. Durch die Vernetzung mit dem GRK bietet das Seminar Einblick in aktuelle Forschung. Auf Wunsch können wir Promovierende im GRK ins Seminar einladen.
Die Prüfungsformen richten sich nach den Anforderungen Ihres Studiengangs (u.a. mündliche Prüfung oder Seminararbeit). Eine Teilnahme bestätige ich Ihnen, wenn Sie aktiv im Seminar mitarbeiten, u.a. indem Sie ein Referat vorbereiten. |