Gruppe 1: Astrid Meirose: Dramatische Texte im Literaturunterricht
Dramen sind fester Bestandteil des Literaturunterrichts, aber besonders historische Dramen wirken oft verstaubt, thematisch uninteressant und sprachlich unverständlich. Der richtige Zugang wird zur Herausforderung, sollen denn auch Kompetenzen vermitteln werden, die über die Schule hinaus Bestand haben. Dass die Auseinandersetzung mit dramatischen Texten weder langweilig noch gefühlt nutzlos sein muss, will das Seminar am Beispiel von Kleists Komödie Der zerbrochne Krug (1811) unter der Maßgabe aktueller Dramen- und theaterdidaktischer Konzepte erproben. Zunächst werden grundlegende Strukturelemente des Dramas aufgefrischt und vertieft. Die Erarbeitung einer eigenen Lesart des Dramas bildet dann die Grundlage, analytische, produktive und szenische Konzepte für den Umgang mit dem Drama im Unterricht nutzbar machen zu können. Mit der Phasierung von Unterrichtszielen, Aufgabenstellungen und Aufgabenformaten – auch mit Bezug auf die Lehrpläne – werden wir uns ebenfalls beschäftigen.
Textgrundlage: Heinrich von Kleist: Der zerbrochne Krug (Reclam XL)
Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.
Gruppe 2: Dr. Liane Schüller: Adoleszenzromane der Gegenwart im Deutschunterricht
Im Seminar beschäftigen wir uns mit aktuellen Adoleszenzromanen und -erzählungen und analysieren die verschiedenen literarischen Versuchsanordnungen in den Texten vor dem Hintergrund traditioneller Konfliktfelder und zentraler Themen und Motive, bspw. Identitätssuche, Liebe und Sexualität, Generationenkonflikte. Mit Blick auf die einschlägigen Kernlehrpläne der Sekundarstufen I und II erarbeiten wir Grundlagen zur fachlichen und didaktischen Erschließung der Texte sowie didaktisch-methodische Fragestellungen, Konzepte und Perspektiven für den Unterricht.
Hinweise zur Auswahl der Texte und zum Seminarverlauf werden in der 1. Seminarsitzung bekannt gegeben.
Gruppe 3: Dr. Antje Baumann: Musik im Deutschunterricht
Das Seminar möchte die Studierenden mit Vertonungen häufig im Deutschunterricht gelesener lyrischer Texte – unter anderem von Goethe, Eichendorff und Heine – vertraut machen, ihnen eine gewisse Sicherheit in der Beschreibung musikalischer Parameter wie Rhythmus, Metrum, Harmonik und Melodik vermitteln und anhand von Beispielen Anregungen für eigenes fächerübergreifendes Arbeiten geben. Dabei wird es darum gehen, Text und Musik miteinander in Beziehung zu setzen, dadurch weitere Deutungsebenen zu gewinnen und diese didaktisch zu nutzen. Daraus ergeben sich auch Anknüpfungspunkte zu Musik als Deutungsebene im Film. Notenkenntnisse werden nicht vorausgesetzt; jedoch die Bereitschaft, sich im Laufe des Semesters unter Anleitung entsprechende Grundkenntnisse anzueignen.
Gruppe 4: PD Dr. Heiser, Ines: Differenzierende Zugänge zu Kinder- und Jugendliteratur
Kinder- und Jugendliteratur (KJL) erfüllt im Literaturunterricht verschiedene Funktionen: So soll sie der Leseförderung dienen, dabei Freude am Lesen wecken und Schüler:innen an den Umgang mit Printliteratur heranführen. Genauso aber können auch hier Erfahrungen mit ästhetischer Gestaltung gesammelt werden und die Lernenden sollen sich Arbeits- und Analysetechniken aneignen, die später – ggf. in abgewandelter Form - auf klassische Texte der Höhenkammliteratur und der Literaturgeschichte angewendet werden können. Diese fachspezifischen Zielsetzungen begleitend werden in der Auseinandersetzung mit KJL häufig auch pädagogische Intentionen und der Erwerb von Weltwissen unterstützt.
Dabei zeigt sich in der Praxis immer wieder, dass die Eingangsvoraussetzungen bei Lernenden sehr unterschiedlich sein können: Leseflüssigkeit, Sprachkenntnisse, literarische Kompetenzen und Vorerfahrungen hängen stark davon ab, welche Vorerfahrungen und Fähigkeiten Heranwachsende in ihrer Familie und in der Primarstufe sammeln konnten. Im Seminar werden verschiedene differenzierende Ansätze sowohl auf theoretisch-analytischer als auch auf unterrichtspraktisch-methodischer Ebene diskutiert und erprobt mit dem Ziel, in diversen Lerngruppen ein möglichst hohes Maß an Textzugänglichkeit für alle zu eröffnen.
Anzuschaffende Textausgaben:
Juliane Pickel (2022): Krummer Hund. 7. Aufl. Weinheim: Gulliver von Beltz & Gelberg.
Jason Reynolds (2021): Ghost. 6. Aufl. München: dtv.
Weitere Literatur wird in der ersten Sitzung/über Moodle bekannt gegeben.
Gruppe 5: N.N. (C.H.): Balladen intermedial
Ob als Vortrag, zum Auswendiglernen, als kleines Theaterstück, Comic, Vertonung, Rap oder Bildergeschichte – Die Ballade gehört in allen Jahrgangsstufen zum festen Inventar des Literaturunterrichts. Sie bildet eine Schnittstelle zwischen Lyrik, Epik und Dramatik und inspiriert als literarischer Text häufig Komponist:innen, Songwriter:innen, Künstler:innen etc.
Im Mittelpunkt des Seminars steht die Erarbeitung ausgewählter Balladen wie bspw. Der Zauberlehrling und Der Erlkönig von Johann Wolfgang von Goethe. Gemeinsam werden wir überlegen, wie Balladen im Literaturunterricht vermittelt werden und welche Rolle dabei ihre intermedialen Erscheinungsformen – Vertonungen, Bildergeschichten, animierte Filme etc. – spielen. Auch Allgemeines wie Literaturgeschichte und Kanon, Lyrische Texte im Deutschunterricht und die Gestaltung von Lernprozessen werden im Seminar behandelt. Literatur wird zu Beginn des Semesters bekanntgegeben. BEDINGUNGEN: Zu erbringende Studienleistungen bzw. Bedingungen zum Erwerb eines Leistungsnachweises werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben. |