Kommentar: |
Angesichts alternder Gesellschaften ist die Frage der Versorgung und Pflege älterer Menschen ein zentrales gesellschaftliches Zukunftsthema, das viele Handlungsfelder der Sozialen Arbeit berührt. Fehlende Heimplätze, Personalmangel, schlechte Arbeitsbedingungen und unzureichende Pflegequalität tragen dazu bei, dass in Wissenschaft und Öffentlichkeit ein „Pflegenotstand“ in Deutschland diagnostiziert wird. Nicht wenige sprechen von einer Care-Krise und fordern mit Blick auf die überwiegend von deutschen und migrantischen Frauen unter- und unbezahlt geleistete Sorgearbeit die Anerkennung von Care als gesamtgesellschaftliche und solidarisch zu gestaltende Aufgabe. In diesem Seminar gehen wir der Frage nach, wie die Sorge und Pflege älterer Menschen in Deutschland sozialstaatlich unterstützt wird und welche Bedeutung dabei den Instanzen Familie, Markt, Gesellschaft und Staat zukommt. Das Seminar gibt eine Einführung in grundlegende Entwicklungen und sozialstaatliche Strukturen im Bereich der Langzeitpflege. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Beschäftigungsverhältnisse im Pflegesektor sowie auf Entwicklungen im Bereich der Pflegemigration gelegt. Nach einem Blick auch auf internationale Erfahrungen und Modelle werden abschließend zukunftsweisende Reformoptionen diskutiert. |
Literatur: |
Zum Einlesen ins Themenfeld eignen sich die Aufsätze in:
- „Arbeit in der Langzeitpflege – Who cares?“ Schwerpunktheft der Zeitschrift WSI-Mitteilungen 75 (2), 2022
- Bundeszentrale für politische Bildung (Hg.): Pflege. Praxis –Geschichte – Politik, Bonn. |