In der Lehrveranstaltung geht es um eine experimentelle Motiventwicklung für ein Ausstellungsplakat, welche sich (fiktiv) in den Kunstkontext einschreibt.
Was passiert mit den visuellen Texturen, wenn sich konzeptuelle Fotografien, Bildreste, Papiere, haptisch anmutende Fotos abfotografierter Bildschirme, Kopien etc. sich bis an die Schwelle zur Unkenntlichkeit überlagern und mit einzelnen Buchstaben und Textfragmenten einen Dialog eingehen und somit einen Referenzrahmen bilden? Was passiert wenn diese Ausdrucke auf Papier wiederum mit scheinbar zufällig überlagerten Strichen und Farbspuren versehen werden?
Die intuitive Konstruktion dieses Dialogs ist ein zentrales Anliegen der Lehrveranstaltung im Sinne einer Seherfahrung. Sie lockt Betrachtende auf eine Spur künstlerischer Gesten (im Sinne von Malerei mit anderen Mitteln / Materialien) und ermöglicht zugleich die Ergänzung eigener Sinnzusammenhänge, die auf individuellem und doch universell verständlichem Erfahrungswissen gründen. Diese Technik kann dabei helfen die Bindung an das Motiv zu verstärken.
Scheinbar gescheiterte Versuche der Formfindung im Prozess des Schneidens und Collagierens können dabei eine zentrale Grundlage der Motiventwicklung darstellen.
Hierzu gehört die kunstpraktische Entwicklung einer später abzufotografierenden Motiv-Vorlage und/oder einer komplett digitale entwickelten Vorlage für das spätere Plakat.
Gestaltungselemente wie Bild, Schrift, Farbe und Form werden in Beziehung zur künstlerischen Gesamtaussage gesetzt. Was kann eine Schriftart verkörpern, wie stehen Bild oder Motiv in Beziehung dazu? Wie führt das vorherrschende Kompositionsprinzip den Blick? Kann es in bestimmten Fällen vorteilhaft sein die Schrift mit einem Pinsel oder auf einem Tablet zu malen?
In der Regel wird jeder Entwurf nach der Erarbeitung des Motivs am Ende in Adobe Indesign bis zum druckfertigen oder bildschirmfertigen PDF gebracht und am Ende ausgedruckt. Als Inspiration dienen bereits existierende Kunstwerke und Gestaltungsentwürfe aus Kunst und Musik. |