Die Stadt Duisburg steht exemplarisch für die Herausforderungen und Chancen des Strukturwandels in ehemaligen Industrieregionen. Als bedeutendster Stahlstandort Europas und Heimat des größten Binnenhafens der Welt hat die Stadt in den letzten Jahrzehnten tiefgreifende ökonomische und soziale Transformationen durchlaufen. Gleichzeitig ist Duisburgs auch Endpunkt der „Neuen Seidenstraße” und damit ein zentraler Knotenpunkt für internationale Handelsströme. Strukturwandel, Dekarbonisierung und globale Vernetzung: Diese Entwicklungen bieten ein reichhaltiges Forschungsfeld für sozioökonomische Analysen.
Ausgangspunkt ist der im Jahr 2017 initiierte „Masterplan Duisburg”, ein Zusammenschluss aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Sozialpartnern, um Strategien zur Stärkung der lokalen Wirtschaft und zur Förderung sozialer Inklusion zu entwickeln. Dieses Seminar nimmt den Masterplan als Ausgangspunkt und bietet Studierenden die Möglichkeit, in Einzel- oder Gruppenarbeiten spezifische Aspekte des Plans zu evaluieren, zu konkretisieren oder zu aktualisieren. Durch eigene Datenanalysen oder Expert*innen-Interviews sollen die Studierenden zur wirtschaftlichen und sozialen Weiterentwicklung Duisburgs beitragen.
Das Seminar kombiniert theoretische Inputs mit praxisorientierten Exkursionen und individueller Betreuung.
In den einführenden Sitzungen werden die Studierenden mit der sozioökonomischen Struktur Duisburgs vertraut gemacht. Eine Exkursion ermöglicht danach den direkten Austausch mit den wichtigsten lokalen Stakeholdern. Während des Semesters werden die Studierenden bei der Themenfindung und -bearbeitung ihrer Hausarbeiten individuell betreut. Die Ergebnisse werden in einer abschließenden Blockveranstaltung präsentiert und diskutiert. Das Seminar wird aktiv unterstützt und begleitet von Prof. Dr. Rasmus C. Beck, dem Leiter von Duisburg Business & Innovation, der Wirtschaftsförderung der Stadt Duisburg.
Ziele des Seminars:
- Vermittlung eines aktuellen und historischen Überblicks über die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Duisburgs.
- Einführung in Theorien und Politiken der regionalen Wirtschaftsförderung.
- Praktische Anwendung der erlernten Konzepte durch eigenständige Forschungsprojekte.
- Förderung der Fähigkeit zur kritischen Analyse und Evaluation von Wirtschaftsförderungsmaßnahmen.
Termine:
- Konstituierende Sitzung: 8. April 2025, 14:00–18:00 Uhr
- Fachlicher Input: 15. April 2025, 16:00–20:00 Uhr
- Exkursion und Fachgespräche: 16. Mai 2025, 9:00–16:00 Uhr
- Erste Präsentationen der Studierenden: 28. Juni 2025, 10:00–18:00 Uhr
- Abgabe der Hausarbeiten: Ende September 2025
Teilnahmevoraussetzungen:
Das Seminar richtet sich an Studierende der Sozioökonomie und verwandter Disziplinen. Erwartet werden Interesse an regionaler Wirtschaftsentwicklung, Bereitschaft zur empirischen Forschung sowie die Fähigkeit zur selbstständigen Arbeit.
Leistungsnachweis:
Die Leistungskontrolle erfolgt durch die Erstellung einer Hausarbeit (ca. 10–12 Seiten pro Person, Gruppenarbeiten sind möglich) sowie deren Präsentation im Seminar. Die Hausarbeit soll eine eigenständige Analyse eines Aspekts des Masterplans Duisburg beinhalten und kann sowohl theoretische als auch empirische Ansätze verfolgen.
Anmeldung:
Die Anmeldung erfolgt über das LSF. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Achim.Truger@uni-due.de.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und auf spannende gemeinsame Forschungsprojekte zur Zukunft Duisburgs. Literaturquellen werden zu Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt. |