Die tiefgreifende politische und ökonomische Vernetzung der Welt bestimmt maßgeblich die Politik des 21. Jahrhunderts. Die Globalisierung verändert nicht nur Wirtschaftsstrukturen und politische Entscheidungsprozesse, sondern stellt auch zentrale Herausforderungen für Demokratien und nationale politische Systeme dar: Immer häufiger scheinen die Orte politischer Entscheidung nicht mehr mit denen der demokratischen Willensbildung übereinzustimmen. In diesem Seminar setzen wir uns zunächst mit den konzeptionellen Grundlagen der Globalisierung auseinander und beleuchten insbesondere deren Herausforderungen.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Europäischen Union als Beispiel für transnationale Zusammenarbeit und verschobene Entscheidungskompetenzen. Wir analysieren, wie die EU als politisches System funktioniert und welche Herausforderungen sie für demokratische Prozesse mit sich bringt – darunter die Technokratisierung des Politischen, die Trennung von Entscheidungs- und Legitimationsprozessen in den Mitgliedstaaten und die Spannung zwischen nationaler Souveränität und europäischer Integration.
Die EU ist nicht nur politische Realität und demokratische Herausforderung. Sie ist auch ein wichtiger Bestandteil des politischen Systems, in dem wir leben. Daher stellt sich auch die Frage, welche Rolle sie in der schulischen Bildung spielen sollte: Wie kann und sollte die EU (sowie Globalisierung und Transnationalisierung an sich) als Thema in den Schulunterricht integriert werden? Mit welchem Fokus können Schülerinnen und Schüler ein kritisches Verständnis für europäische und globale Prozesse entwickeln? In der Prüfungsleistung (Poster-Präsentation) werden wir uns neben inhaltlichen Aspekten des Seminars auch dieser Frage widmen. |