Bemerkung: |
Zunächst untersuchen wir in dieser kunstpraktischen Übung Arbeiten von Künstler:innen, die Tiere als zentrales Element ihrer Kunstwerke integriert haben: Wir begegnen Joseph Beuys Kojoten, Laurie Anderson aus der Perspektive ihres Hundes, gemorphten animalischen Wesen von Tania Bruguera, Jasmina Cibics Käfer-Tapete, dem dressierten Pfau von Francis Alÿs, geopferten Plüsch-Stellvertreter:innen bei Annette Messager, Möbelentwürfen von Animali Domestici oder bei Doug Aitkins dem Biber in der Badewanne. Genauso interessant sind Hunde als Readymades oder der Content von Katzenvideos. Die Perspektive auf Tiere variiert von ihrer Instrumentalisierung im menschlichen Alltag bis hin zu ihrer Darstellung als subjektive, fühlende Wesen. Tiere als Formwandler, Metamorphosen und Chimären, Nutztiere und Haustiere, Beute, Pets und Gefährt:innen: Ermöglichen die Abschaffung der Arten, die Auflösung und Neuverhandlung der Grenzen zwischen Mensch und anderen Tieren Ko-Spezies-Beziehungen im Rahmen von „Verwandtschaften“ (Harraway)? Ziel der Übung ist es, eine individuelle Installation, eine Performance oder ein(e) Objekt(reihe) zu einem Tier, mit einem Tier oder für ein Tier zu entwickeln. Die Materialien sind freigestellt. Es kann beispielsweise mit Papier, mit gefundenen Objekten, mit Sound oder malerischem Film gearbeitet werden.
Zudem werden Kurzreferate zu einzelnen Tieren gehalten. Neben der populären charismatic megafauna oder flagship species können auch Mikroorganismen und Kleinstlebewesen in den Fokus treten, sowie: Ameisen, Bienen, Fliegen, Falken, Löwen, Lemminge, Wölfe, Wanzen, Wale, Esel, Kühe, Schafe, Schwäne, Schweine, Haie, Hasen, Hermeline, Raben, Ratten, Tauben, Spatzen, Schlangen…. Diese Liste ist im Fluss.
Aufgrund der unabschließbaren Mannigfaltigkeit von Spezies und möglichen Bezügen wird die Übung für zwei Semester geplant und im WS 25/26 fortgesetzt werden. |