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Die zunehmende Digitalisierung hat die Praktik des Schreibens und des Texte Rezipierens in vielerlei Hinsicht verändert. Zuletzt haben KI-basierte Tools, die auf generativen Sprachmodellen basieren (Large Language Models, wie z.B. ChatGPT Llama etc.), einen grundlegenden Wandel hervorgerufen. Diese Tools sind u.a. in der Lage weitgehend sinnvolle und kohärente Texte für verschiedenste Anlässe zu generieren, aus vorhandenen Texte Informationen zu extrahieren, diese weiterzuverarbeiten, zu übersetzen etc. Während in vielen Berufsfeldern die Unterstützung durch solche KI-Tools bereits Alltagspraxis ist, wird an Universitäten aktuell diskutiert, wie die Zukunft des wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens mit digitaler Unterstützung aussehen soll. Im Seminar wollen wir diesen Wandel von Schreib- und Textrezeptionsprozessen nachvollziehen und verschiedene Facetten der Digitalität beleuchten. Nachdem wir uns ein grundlegendes Verständnis der Funktionsweise von LLMs erarbeitet haben, wird ein besonderer Fokus auf der Frage liegen: Wie werden aktuelle KI-Tools als Schreibwerkzeuge verwendet und welche Konsequenzen hat dieses für Aspekte wie Autorenschaft, sprachliche Kreativität, Beurteilungskriterien für Texte oder den Modus der Erkenntnisgenerierung (vgl. Limburg et al. 2023)? - Die Schreibprozess-Forschung liefert uns hierfür einen wichtigen konzeptuellen bzw. methodischen Anknüpfungspunkt, auf dessen Basis wir uns auch kleinere empirische Einblicke erarbeiten wollen. |