Kommentar |
Kommentare der Lehrenden (alphabetisch):
Prof. Dr. Michael Beißwenger:
Das Seminar führt ein in die Grundlagen des sprachlichen Handelns mit Texten. Ausgehend von einer funktionalen und strukturellen Bestimmung der Kategorie ‚Text’ behandeln wir vertieft u.a. die Abgrenzung des Texts von interaktionalen Formen des sprachlichen Handelns (Face-to-face-Gespräch, Telefongespräch, Chat), das Verhältnis von Text und Schriftlichkeit sowie die Funktion und Struktur schriftsprachlicher Normen und von Textsorten als gesellschaftlich ausgearbeiteten Mustern für die Bearbeitung wiederkehrender kommunikativer Aufgaben. Dabei beschäftigen wir uns einerseits mit Textprodukten und andererseits mit Prozessen der Textproduktion. Neben der Perspektive des Text-Autors interessiert uns die Perspektive des Text-Lesers: Am Beispiel von Fachtexten aus dem Bereich Linguistik (einer Textsorte, deren Lektüre von Studienanfängern häufig als besonders anspruchsvoll und voraussetzungsreich empfunden wird) werden wir nachvollziehen, welches Lesermodell Fachautoren voraussetzen und wie man Texte dieser Sorte optimal für die Erarbeitung fachlicher Diskursausschnitte nutzt. Dabei erproben wir verschiedene Techniken, die die Lektüre und die „Entschlüsselung“ von Fachtexten unterstützen, und üben anhand kleiner Schreibaufgaben die Verarbeitung von Fachtexten in eigenen schriftlichen Arbeiten ein (beides wichtige Teilfertigkeiten für das Verfassen wissenschaftlicher Hausarbeiten). Die Arbeit an und mit Texten wird durch verschiedene kooperative Online-Werkzeuge unterstützt.
Dr. Derya Gür-Seker:
Das Seminar führt in die Grundlagen der linguistischen Textanalyse ein und wird mit E-Learning-Einheiten wie beispielsweise Online-Übungen, Lernvideos und Webseminare gestützt. Die Anwesenheit in der ersten Sitzung ist obligatorisch. Freie Plätze werden in der ersten Sitzung per Losverfahren vergeben. Bitte melden Sie sich, sofern Sie das Seminar nicht besuchen, rechtzeitig ab - auch in LSF.
Dr. Yvonne Luft:
Im Rahmen des Seminars sollen Sie Einblick in verschiedene textlinguistische Forschungsansätze bekommen. Wir werden gemeinsam erarbeiten, wie Sprache, Sprachgebrauch und Kommunikation zusammenhängen. Das werden wir an verschiedenen Textsorten diskutieren, wobei wir einen besonderen Schwerpunkt auf die textlinguistischen Besonderheiten von Werbeanzeigen legen. Zusätzliches Seminarziel ist es, Techniken wissenschaftlichen Arbeitens mit dem Schwerpunkt „Hausarbeiten verfassen“ seminarbezogen anzuwenden.
PD Dr. Steffen Pappert
In meinem Seminar wird - nach einer Einführung in die Sprechakt- und Implikaturentheorie - ein Einblick in die verschiedenen Gegenstandsbereiche der Textlinguistik vermittelt. Nachdem wir geklärt haben, was man unter 'Text' versteht, werden einige Grundbegriffe (Textkohärenz, Textgliederung, Textfunktion) und Aufgabengebiete dieses Forschungsgebietes diskutiert. Unter Berücksichtigung sprachlicher, thematischer und kommunikativ-funktionaler Aspekte wird auch die Klassifikation und Analyse von Textsorten, -typen und -stilen im Seminar behandelt. Die verschiedenen Analyse-methoden werden an auszuwählenden Texten erprobt. Die Anwesenheit in der ersten Sitzung ist obligatorisch. Freie Plätze werden in der ersten Sitzung per Losverfahren vergeben. Bitte melden Sie sich, sofern Sie das Seminar nicht besuchen, rechtzeitig ab - auch in LSF.
Dr. Ulrike Pospiech:
Es ist vor allem die Funktion in der Kommunikationssituation, die Texte zu Texten macht. Beim Verfassen wie beim Verstehen von Texten orientiert man sich an Regeln hinsichtlich des Textaufbaus und der Angemessenheit: Beschreibung, Bericht, Rezension, Geschäftsbrief und Protokoll unterscheiden in ihrer Form und ihrer sprachlichen Gestaltung – sie bilden charakteristische (Schul-)Textsorten, die als Rahmen für den Themenfindungs-, Themenentfaltungs- und Formulierungsprozess fungieren. Im Seminar werden am Beispiel der im Alltag sowie im Kontext der Vorbereitung einer Hausarbeit verwendeten Textsorten vom Lexikonartikel und Mitschrift über Lehrbuch und Exzerpt bis hin zu Fachaufsatz und Exposé über die Inhaltsangabe bis hin Zusammenhänge zwischen Formen des Schreibens, Formulierungsweisen, Rezeptionsstrategien und Textsorten untersucht.
Lisa Korte M.A:
„Wer schreibt, der bleibt!“ Doch nicht jeder, der schreibt, schreibt auch gut. Wie lassen sich Texte optimieren? Was macht einen Text verständlich und was hat das mit der Zielgruppe zu tun?
In diesem Seminar soll zunächst ein Überblick über Textsorten und –funktionen gegeben werden, um anschließend auf Modelle und Methoden der Textoptimierung zu fokussieren. Das gelernte Wissen soll praktisch in verschiedenen Berufsbereichen für Germanisten angewandt werden, z.B. Schultexte, Journalismus, Verlagswesen, Werbung, Museumsarbeit. Außerdem soll besprochen werden, was „leichte Sprache“, beispielsweise in Parteiprogrammen, ist. Zudem werden im Seminar Handlungsaspekte von Texten und Äußerungen, Grundlagen der Sprechakttheorie und Grundlagen der Griceschen Pragmatik besprochen.
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Literatur |
Brinker, K., Cölfen, H., Pappert, St. (2014), Linguistische Textanalyse. Eine Einführung in Grundbegriffe und Methoden. 8., neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Berlin: Schmidt (= Grundlagen der Germanistik, Bd. 29). |