Kommentar |
Das anhaltend hohe Niveau an partnerschaftlichen Trennungen bzw. Scheidungen in modernen Industriegesellschaften seit den 1960er Jahren hat auch in Deutschland zu einer stärkeren Ausdifferenzierung der Lebensformen mit Kindern geführt. Bei der Betrachtung von sozialer Ungleichheit dürfen familiale Ereignisse deshalb nicht (mehr) außer Acht gelassen werden. Das Trennungserleben stellt sowohl für die Kinder als auch für die Eltern ein kritisches Lebensereignis, das verschiedene Risiken birgt. Solche Risiken können zum Beispiel Auffälligkeiten im sozialen Verhalten der Kinder (z.B. Mobbing), ausbleibender Schulerfolg (z.B. schlechte Noten, Klassenwiederholungen), Risikoverhalten (z.B. Alkoholkonsum) oder gesundheitliche, wie wirtschaftliche Beeinträchtigungen sein. Für die getrennten Eltern gilt Ähnliches. Doch nicht alle Kinder und Elternteile in Eineltern- und Stieffamilien sind diesen Risiken gleichermaßen ausgesetzt. Welche Faktoren sind es also, die das Wohlergehen in diesen Familienformen beeinträchtigen und welche fördern es? |