Kommentar |
Seit den 1970er Jahren sind in Bezug auf Partnerschaft und Familie in beiden Teilen Deutschlands ausgeprägte soziale Wandlungsprozesse zu beobachten. Die aktuellen Veränderungen privater Lebensformen sind allerdings vor dem Hintergrund einer historisch einmaligen Situation von der Nachkriegszeit bis Ende der 1960er Jahre zu sehen, in der das bürgerliche Familienmodell des verheirateten Ehepaares, das mit seinen leiblichen Kindern zusammenlebt, sehr dominant war. Weil dieser Zustand während des so genannten ‚golden age of marriage‘ eine ungewöhnliche Homogenität annahm, erschienen und erscheinen die Pluralisierungstendenzen der Lebens- und Familienformen und die damit einhergehenden Veränderungen und Herausforderungen auf struktureller, kultureller, rechtlicher und sozialpolitischer Ebene besonders krisenhaft. Die zunehmende Vielfalt partnerschaftlicher und familialer Arrangements kann aber auch positiv im Sinne einer Anpassung an veränderte Umweltanforderungen der Individuen interpretiert und damit als ein Prozess der Sicherung der Leistungsfähigkeit von Partnerschaft und Familie gesehen werden. In dieser Veranstaltung werden die Wandlungsprozesse von Lebens- und Familienformen in den letzten Jahrzehnten in Deutschland anhand einschlägiger empirischer Studien diskutiert, Determinanten, die für diese Prozesse verantwortlich sind, identifiziert sowie eine Prognose auf zukünftige Entwicklungen gewagt. |
Bemerkung |
Die erste Veranstaltung findet am 15.04.2019 statt. Die Teilnahme an der ersten Sitzung ist Voraussetzung für eine Teilnahme am Kurs.
Englischer Titel des Kurses: Partnership, family, and social change |