Kommentar |
Pädagog*innen aus unterschiedlichen Berufsfeldern schallt von unterschiedlichen Akteursgruppen und Stakeholdern die Aufforderung entgegen, ihren Klient*innen auf Augenhöhe zu begegnen und eine entsprechende Haltung in der Interaktion mit den Klient*innen einzunehmen. Gleichzeitig muss vor dem Hintergrund von struktur- und system- sowie machttheoretischen Analysen unterschiedlicher pädagogischer Praxen gefragt werden, wie sich diese Forderung umsetzen lässt und ob sie überhaupt umsetzbar ist. Denn pädagogische Beziehungen, glaubt man diesen Analysen, sind gekennzeichnet von einer unauflöslichen Asymmetrie, die auf unterschiedliche Weisen ausdifferenziert werden kann.
In diesem Spannungsfeld von inhärent asymmetrischer Struktur der Beziehung zu den Klient*innen und Aufforderungen zur Begegnung auf Augenhöhe bewegen sich pädagogische Professionelle unabhängig davon, ob sie in der Familien- oder Jugendhilfe, der schulischen Sozialarbeit oder anderen pädagogischen Bereichen arbeiten. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie Pädagog*innen mit der Asymmetrie in der Beziehung zu ihren Klient*innen umgehen und diese in ihrer Berufspraxis bearbeiten und ausgestalten. In diesem Projektseminar soll dies genauer untersucht werden. Hierzu werden wir anhand theoretischer und empirischer Beiträge in der Forschungsliteratur uns der Problematik inhaltlich nähern. Methodisch werden wir Ihre eigenen empirischen Untersuchungen zum Thema über eine erste Einarbeitung in die Grundlagen und die Praxis qualitativer Sozialforschung auseinandersetzen. |