Kommentar |
In dem Seminar wenden wir uns aus sozialisationstheoretischer Perspektive der Frage zu, welche Personen relevant sind für Kinder und Jugendlich und in welcher Weise sie wichtig sind. In der Kindheits- und Jugendforschung ist mehrfacht gezeigt worden, dass die Gleichaltrigenbeziehungen zunehmend an Bedeutung gewinnen, gar zu Ablösung aus dem Elternhaus wichtig sind und somit gesellschaftlich funktional sind. Wir werden uns diesem Themengebiet empirisch zuwenden.
Im Seminar sind Sie selbst gefordert, als Forscher bzw. Forscherin ins Feld zu gehen und mit Kindern und Jugendlichen zwischen 10 und 15 Jahren ins Gespräch zu kommen. Basis der Interviews werden egozentrierte Netzwerkkarten sein, auf denen die Befragten die für sie bedeutsamen Personen platzieren und dabei die Nähe zu sich anzeigen können. Indem alle Seminarteilnehmenden das gleiche methodische Vorgehen verfolgen, ist garantiert, dass wir einen ausreichend großen Datensatz haben, zu dem unterschiedliche Fragestellungen bearbeitet werden können. Ihre Fragestellung kann sich beispielsweise auf eine spezifische Gruppe beziehen (etwa der Gruppe der neu migrierten Kinder oder Kinder mit translokalen Beziehungsnetzwerken) oder einen Vergleich beinhalten (etwa in Bezug auf die soziale Herkunft oder Geschlecht). Vor dem Hintergrund der empirischen Daten können Sie sich auch ganz grundlegend mit der Frage befassen, was Freundschaft heute meint, oder inwiefern Freundschaftsbeziehungen von verwandtschaftlichen Beziehungen abzugrenzen sind. |