Kommentar |
Seit einigen Jahren tritt Protest gegen bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen und politische Entscheidungen wieder mehr in Erscheinung, meist verbunden mit hoher Emotionalität wie Wut, Spaß, Lust usw.. Beispiele vergangener Jahre dafür sind etwa Großprojekte wie Stuttgart 21, globalisierungskritische Bewegungen wie Occupy oder aktuell die sog. "Gelb-Westen-Bewegung" in Frankreich. In jüngerer Zeit wird das politische Klima aber auch durch rechtspopulistische Protestbewegungen wie PEGIDA stark geprägt. Insgesamt deutet das auf ein zunehmendes gesellschaftliches Unbehagen hin, das in unterschiedlicher Form und eben oft hoch emotional zum Ausdruck gebracht wird. Dieser Thematik wollen wir im Seminar nachgehen und verschiedene Protestbewegungen im Hinblick auf Intentionen, Motive, Emotionalität u.a. in den Blick nehmen. Insbesondere soll mit betrachtet werden, wie in der politischen Bildungsarbeit mit Emotionen umgegangen werden kann. Denn während Protestbewegungen im Hinblick auf Themen, Methoden und tragende Bevölkerungsgruppen seit jeher ein wichtiger Impuls für politische Bildungsarbeit waren, gilt die Emotionalität eher als "Störfaktor" für eine auf "rationale Urteilsbildung" ausgerichtete politische Bildung. |