Will man soziale Interaktion auf der Ebene der zwischen den Interaktionsbeteiligten ablaufenden kommunikativen Mikro-Prozesse untersuchen, bietet sich die Auswahl eines methodischen Instrumentariums an, das von der Situiertheit, Interaktivität und Emergenz von Handlungen ausgeht. Daher werden wir uns im Seminar in den Ansatz der Ethnomethodologischen Konversationsanalyse vertiefend einarbeiten. Neben dem Erarbeiten der grundlegenden Prinzipien werden wir insbesondere reflektieren, inwiefern zentrale Beschreibungsdimensionen und -konzepte (z.B. ‘Overlap’, ‘Gesprächspause’, ’Sequenzialität’), die anfänglich auf der Basis von Audiodaten entwickelt worden sind, angesichts einer aktuellen auf Videodaten basierenden multimodalen Zugriffsweise weiterhin haltbar sind bzw. überdacht werden sollten. Am Beispiel ausgewählter Phänomene werden wir diesen Ansatz mit quantifizierenden Herangehensweisen vergleichen, um so Leistungsfähigkeit wie Grenzen der verschiedenen Ansätze diskutieren zu können.
Die Arbeit im Seminar beinhaltet zum einen die wöchentliche Lektüre und Diskussion ausgewählter Forschungsliteratur. Dieses wird zum anderen flankiert durch die gemeinsame Analyse von kurzen Interaktionssequenzen, in der das Herauskristallisieren von Phänomenen und der Umgang mit Fallkollektionen geübt wird.
Studien- und Prüfungsleistungen: Für die Anmeldung zur Abschlussprüfung des Moduls "Vertiefung Methodologie und Methoden" müssen die von den Dozenten in der 1. Sitzung bekannt gegebenen Studienleistungen erbracht werden. |