Im Alltag besteht eine zentrale Aktivität darin, unsere Mitmenschen bei der Ausführung von Aktivitäten zu unterstützen - z.B. wenn wir einem Kind beim Vokabel lernen helfen, eine ältere Person beim Einkaufen begleiten oder internationale Gäste beim Verstehen der Restaurant-Speisekarte unterstützen. Derartige Unterstützungsaktivitäten könnten - so lauten zumindest aktuelle Versprechungen in der Werbung - von modernen 'Assistenz'-Technologien künftig übernommen werden. Viele solcher Technologien basieren auf der Grundidee von intuitiver Bedienbarkeit, wie sie z.B. in Form von Sprachdialogsystemen, sog. 'sozialen' Robotern oder Remote-Kommunikationstechnologien realisiert werden. Wenn solche Assistenz-Systeme entwickelt werden sollen, stellt sich die grundlegende Frage: Auf welchen Annahmen basieren aktuelle Assistenz-Systeme? Wie organisieren demgegenüber menschliche Interaktionsbeteiligte 'Assistenz' als kommunikative und soziale Praktik? Wie verändert sich möglicherweise die interaktive Ökologie von Alltagssettings, wenn eine assistive Technologie integriert wird?
Im Seminar wollen wir zunächst grundlegende Konzepte von 'Assistenz' einführen. Darauf basierend untersuchen wir soziale und kommunikative Praktiken des Unterstützens in menschlicher Interaktion und in Form von modernen Assistenz-Technologien, wofür uns Situationen des Einkaufens und der Tagesplanung/-strukturierung als initiale Beispiele dienen. Die dabei angestellten konzeptuellen wie analytischen Beobachtungen überprüfen und diskutieren wir an weiteren, im Verlauf des Seminars zu definierenden Szenarien.
Studien- und Prüfungsleistungen: Für die Anmeldung zur Abschlussprüfung des Moduls müssen die von der Dozentin bekannt gegebenen Studienleistungen erbracht werden. |