[Gruppe 1] Analyse literarischer Texte und Sprachreflexion: Lyrik im Deutschunterricht
Lehrende: Prof. Dr. Michael Beißwenger / Dr. Liane Schüller
Termin: Mittwoch 10-12
Kommentar: Die Beschäftigung mit literarischen Texten als Teil des Deutschunterrichts bildet einen wichtigen Baustein sowohl der Reflexion über Kultur als auch der Auseinandersetzung mit textuell vermittelten, künstlerisch geformten Weltentwürfen. Zentrales Mittel der ästhetischen Gestaltung literarischer Texte ist die Sprache mit ihren vielfältigen – lautlichen, graphischen, morphologischen, syntaktischen, semantischen, lexikalischen bzw. ausdrucks- wie inhaltsseitigen – Möglichkeiten der Sinnkonstruktion, die die Grundlage für individuelle Sinnzuschreibungen und für die Herstellung von Ein- und Mehrdeutigkeiten im Prozess der Lektüre von Leser:innen bilden.
Eine besondere Gattung literarischer Texte ist das Gedicht. In ihm begegnet uns Sprache als hochgradig geformt und gestaltet. Während in alltäglicher Sprachverwendung – in gesprochener Sprache oder in Gebrauchstexten – die sprachliche Form den Geboten des situativ Geforderten und kommunikativ Zweckmäßigen unterliegt, steht in lyrischen Texten das Sprachwerk als mit den Mitteln von Sprache komponiertes Produkt im Vordergrund, bei dem alle Ebenen sprachlicher Strukturbildung und sprachlich konstituierbarer Bedeutung, bis hin zum Spiel mit rein materialen Aspekten (Lautpoesie), als Gestaltungsreservoir genutzt werden (können). Deutlicher als in vielen Prosatexten spielen dabei auch die Anordnung auf der Lesefläche und die visuelle Gestaltung des Geschriebenen eine Rolle.
Zwar stehen Gedichte als sprachliche Äußerungen zunächst außerhalb der kommunikativen Kontexte und Funktionsanforderungen alltäglicher Sprachverwendung, dennoch kann ihnen eine kommunikative Funktion zugesprochen werden: Gedichte sind für das Lesen gemacht und insofern grundsätzlich kommunikativ, nur dass ihnen gegenüber Textsorten der Alltagskommunikation andere kommunikative Funktionen zuzusprechen sind.
In diesem Seminar wollen wir den Versuch unternehmen, uns ausgewählten lyrischen Texten in einer Verbindung aus literatur- und sprachwissenschaftlicher Analyseperspektive zu nähern. Dabei sollen ästhetische Qualitäten und sprachliche Gestaltungsmittel gleichermaßen im Fokus stehen. Ziel der gemeinsam mit den Studierenden unternommenen Analysestreifzüge durch die Sprach- und Sinnwelt(en) von Lyrik soll eine Aufbereitung der dabei gewonnenen Einsichten und Erfahrungen für die Beschäftigung im Deutschunterricht sein. Das schließt die Aufarbeitung und intensive Diskussion einschlägiger literaturwissenschaftlicher und linguistischer sowie deutschdidaktischer Positionen und Ansätze zum Gegenstand ein. Dabei sollen auch handlungs- und produktionsorientierte Zugänge im Seminar erprobt und reflektiert werden.
Literatur zur ersten Orientierung:
- Habscheid, Stephan (2021): Analyse und Interpretation von Lyrik: Reichweite und Grenzen der Textlinguistik. In: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 51, S. 27–41. https://doi.org/10.1007/s41244-021-00188-1
- Waldmann, Günter (2019): Produktiver Umgang mit Lyrik. Eine systematische Einführung in die Lyrik, ihre produktive Erfahrung und ihr Schreiben. Baltmannsweiler: Schneider.
Lehrpläne für das Fach Deutsch (NRW):
Weitere Literatur wird in den Seminarsitzungen genannt.
Anrechenbarkeit des Seminars: Je nach Zulassung kann das Seminar entweder für den Bereich Sprachdidaktik (= Zulassung bei Herrn Beißwenger, dieser Kurs) oder für den Bereich Literaturdidaktik (= Zulassung bei Frau Schüller, s. LSF-Eintrag im Bereich Literaturdidaktik) kreditiert werden. Die schriftliche Modulprüfung (Prüfungsform: Hausarbeit) für das Modul „Fachdidaktik Deutsch“ ist bei entsprechender Zulassung und Zulosung ebenfalls sowohl in Sprach- als auch in Literaturdidaktik möglich. Bitte entscheiden Sie sich bereits mit der Bewerbung auf einen Seminarplatz, für welchen der beiden Teilbereiche Sie das Seminar gerne belegen möchten.
Teilnahmebedingungen: Bedingungen für die erfolgreiche Teilnahme und für den Erwerb einer Studienleistung werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
Beginn der Präsenztermine: Das Seminar findet ab der dritten Vorlesungswoche (20.04.) als Präsenzveranstaltung statt. Anstelle der Sitzungen am 06.04. und am 13.04. erhalten die Teilnehmer:innen zwei Aufgaben zur eigenständigen Erarbeitung, die auf das Thema Lyrik und Deutschunterricht hinführen. Diese Aufgaben werden zu Beginn der Vorlesungszeit an die Zugelassenen per Rundmail verteilt.
[Gruppe 2] Kommasetzung
Meyer, Lena, M.Ed.
TEILNAHME-BEDINGUNGEN Zu erbringende Studienleistungen bzw. Bedingungen zum Erwerb eines Leistungsnachweises werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben. LITERATUR Die Literatur wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben.
[Gruppe 3] Texte schreiben und überarbeiten - papier- und computergestützte Ansätze
Lehrender: Dr. Thomas Bartz
Termin: Mittwoch 14-16
Kommentar: „Writing is re-writing“ – „Schreiben ist Überarbeiten“. Diese, dem Autor Hemingway zugeschriebene Einschätzung drückt die gängige Praxis erfahrener Schreiber/-innen aus, Texte einer Vielzahl von Revisionen zu unterziehen, bis eine in ihren Augen akzeptable Fassung entsteht. Demgegenüber wird Schreiben in der Schule häufig als linearer Prozess vermittelt bzw. ausgeführt, an dessen Ende allenfalls oberflächliche Korrekturen stehen. In diesem Seminar gehen Sie der Frage nach, wie Schüler/-innen die Rekursivität des Schreibprozesses sowie zentrale Aspekte von Textqualität bewusst werden können. Dabei lernen Sie bewährte papier-basierte Ansätze sowie innovative digitale Werkzeuge und kooperative bzw. auf Einzelarbeit angelegte Formate kennen, die Sie erproben und weiterentwickeln. Bedingungen und Chancen des gemeinsamen Lernens im inklusiven Deutschunterricht werden ebenso berücksichtigt. Die seminarbegleitend im Moodle-Kursraum bereitgestellten Materialien ermöglichen Ihnen das vernetzte Arbeiten in Gruppen sowie in Ihrem eigenen Lerntempo. Mit unseren Lehrveranstaltungen möchten wir in der Sprachdidaktik alle Studierenden erreichen. Gern unterstützen wir Studierende, die wegen studienerschwerender Situationen besondere Bedarfe haben. Bitte melden Sie sich dazu so früh wie möglich bei uns (möglichst direkt nach der Zulassung zu einer Veranstaltung), damit wir über individuelle Lösungen sprechen und sie in unseren Veranstaltungen umsetzen können.
Teilnahmebedingungen: Bedingungen für die erfolgreiche Teilnahme und für den Erwerb einer Studienleistung werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
Literatur: Die Literatur wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben.
[Gruppe 4] Sprache und Sprachgebrauch mit digitalen Sprachressourcen erforschen
Lehrender: Dr. Thomas Bartz
Termin: Mittwoch 8-10
Kommentar: Forschendes Lernen mithilfe digitaler Ressourcen und Modelle ist im naturwissenschaftlichen Unterricht der Sekundarstufe schon seit Jahren etabliert. Hingegen scheinen vergleichbare Einsatzszenarien von digitalen Werkzeugen für das forschend-entdeckende Lernen zu Sprache und Sprachgebrauch im Deutschunterricht noch kaum verbreitet zu sein, wenngleich inzwischen mächtige und gut nutzbare Ressourcen vorliegen (z. B. das „Digitale Wörterbuch der Deutschen Sprache“, die „Wortwarte“, der „Atlas der deutschen Alltagssprache“, die „Mobile Communication Database“, das „Digitale Familiennamenwörterbuch Deutschlands“ und viele mehr). In diesem Seminar erkunden, entwickeln und erproben Sie anhand konkreter Unterrichtsmodelle Chancen und Herausforderungen des forschenden Lernens mithilfe ausgewählter digitaler Sprachressourcen vor dem Hintergrund der Ziele des Kompetenzbereichs „Sprache und Sprachgebrauch reflektieren“. Bedingungen und Chancen des gemeinsamen Lernens im inklusiven Deutschunterricht werden ebenso berücksichtigt. Die seminarbegleitend im Moodle-Kursraum bereitgestellten Materialien ermöglichen Ihnen das vernetzte Arbeiten in Gruppen sowie in Ihrem eigenen Lerntempo. Mit unseren Lehrveranstaltungen möchten wir in der Sprachdidaktik alle Studierenden erreichen. Gern unterstützen wir Studierende, die wegen studienerschwerender Situationen besondere Bedarfe haben. Bitte melden Sie sich dazu so früh wie möglich bei uns (möglichst direkt nach der Zulassung zu einer Veranstaltung), damit wir über individuelle Lösungen sprechen und sie in unseren Veranstaltungen umsetzen können.
Teilnahmebedingungen: Bedingungen für die erfolgreiche Teilnahme und für den Erwerb einer Studienleistung werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
Literatur: Die Literatur wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben. |