Ökonomiebezogene Themen nehmen mittlerweile einen erheblichen Anteil in den sozialwissenschaftlichen Schulfächern ein. Dies gilt für die Sekundarstufe II, aber spätestens nach der letzten Reform der Lehrpläne auch für die Sekundarstufe I. Zugleich ranken sich rund um den Unterricht zu Wirtschaftsthemen eine ganze Reihe von wissenschaftlichen und bildungspolitischen Kontroversen, die sich u. a. um folgende Aspekte drehen:
- Welches fachdidaktische Konzept sollte dem Unterricht zugrunde gelegt werden? Wie unterscheiden sich Ansätze ökonomischer und sozioökonomischer Bildung?
- Welche Konsequenzen folgen aus der Debatte um Pluralismus in der Ökonomie für die (sozio)ökonomische Bildung?
- Sollte der Unterricht eher in Integrativfächern oder in Separatfächern stattfinden?
- Ist Wirtschaftunterricht ein Spielfeld für Lobbyismus? Wer sind Akteure, was sind deren Interessen und welche Instrumente werden eingesetzt?
- Welche Qualität haben die verschiedenen Arten von Lehrmedien, die angeboten werden (Schulbücher sowie externe Unterrichtsmaterialien) - beosnders im Hinblick auf Wissenschaftsbezug und Kontroversität?
Das Seminar widmet sich diesen Fragen und hat dementsprechend eine breiten thematischen Zuschnitt, der neben wirtschaftswissenschaftlichen Perspektiven auch fachdidaktische und politikwissenschaftliche Ansätze einbezieht. Es versucht, einen hohen Grad an Praxisrelevanz für spätere Lehrkräfte zu bieten.
Das Seminar findet als wöchentliche Präsenzveranstaltung statt. Neben der regelmäßigen Lektüre der Seminarliteratur ist die Anfertigung von Reading Reports sowie die Durchführung einer Unterrichtsmaterialienanalyse ein obligatorischer Bestandteil des Seminars.
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