Kommentar |
Inhalte: Sozialisationstheorien befassen sich grundlegend mit der Frage, wie zwischen sozialer Ordnung und Individuum vermittelt wird: Wie kann das Individuum zu einem sozialen Wesen gemacht werden, das sich verlässlich in die soziale Ordnung integriert, und inwiefern wird das Individuum selbst Produzent seiner sozialen Verhältnisse und trägt zur Herstellung sozialer Ordnung bei. In der Vorlesung wird zu Beginn der Blick in andere Epochen und Länder gelegt, um selbstverständliche Vorstellungen von Sozialisation infrage zu stellen. In einem zweiten Teil werden Bedingungen und Strukturen des Aufwachsens in Deutschland vorgestellt und das normative Muster guter Kindheit abgeleitet. In einem dritten Teil werden ausgewählte Sozialisationstheorien vorgestellt, die helfen, Sozialisationsprozesse zu erschließen. Der vierte Teil fokussiert abschließend die schichtspezifische Sozialisationsforschung und die Kritik an dieser.
Lernziele: Die Vorlesung soll dazu befähigen, Sozialisations- und Bildungsprozesse und damit auch professionelles Handeln zu reflektieren. Kenntnisse über die Sozialstruktur Deutschlands und die Relevanz des Bildungssystems für die Reproduktion von Ungleichheitsstrukturen werden vermittelt. Für die Heterogenität von Lebenswelten soll ebenso sensibilisiert werden, wie gesellschaftliche Ordnungsbemühungen aufgezeigt werden sollen. |
Literatur |
Abels, Heinz/König, Alexandra (2016): Sozialisation. Über die Vermittlung von Gesellschaft und Individuum und die Bedingungen von Identität. Wiesbaden: VS
Bühler-Niederberger (2019): Lebensphase Kindheit. Juventa: Weinheim
Weitere Literaturempfehlungen wird sitzungsbezogen benannt. |