Kommentar |
Jacques Derrida und Michael Foucault gehören zu den wichtigsten französischen Philosophen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Oft wurden und werden sie noch immer gemeinsam unter dem Titel des „Poststrukturalismus“ geführt und als zwei Vertreter der Vernunft- bzw. sogar Philosophiekritik verstanden, die Vernunft und Philosophie als Machtstrategien entlarven wollen. Schon dieses Verständnis der beiden Autoren ist problematisch, es ist aber auf jeden Fall fragwürdig, sie gemeinsam unter einer Position zu versammeln. Denn ihre Beiträge zur Philosophie sind sehr verschieden; man könnte sogar sagen, dass sie in Widerspruch zueinander stehen. Die Unterschiede zeigen sich dabei in der Methode, im Verständnis von wesentlichen Begriffen wie denjenigen des Diskurses oder der Kritik, aber auch in den politischen Positionen, die die beiden bezogen haben.
In diesem Seminar wollen wir die Auseinandersetzung zwischen Derrida und Foucault anhand der wesentlichen Texte nachvollziehen, in denen sie sich unmittelbar aufeinander beziehen und die Vorgehensweise des jeweils anderen kritisieren. Auf diese Weise soll nicht nur ein präzises Verständnis der Unterschiede zwischen den beiden Autoren gewonnen werden, sondern vor allem auch ein solches ihrer jeweils spezifischen Argumentationsweisen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Klärung der verschiedenen Diskursbegriffe sowie des Verständnisses der Rolle der Philosophie gelegt. |
Bemerkung |
B.A. LA GyGe: M11: SE Praktische Philosophie
B.A. Angewandte Philosophie: M11: SE Praktische Philosophie
M.A. Philosophie: M1d, 2d, 3d: SE Kultur- und Sozialphilosophie
M.Ed. GyGe (ab WS 2014/15): M5; M11
M.Ed. HRSGe (ab WS 2014/15): M5
M.A. Theorie des Sozialen: Kernmodul P1: SE Sozialontologie |