Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 
Startseite    Anmelden     
Logout in [min] [minutetext]

Lektüreseminar: Texte zur Kunst im Nationalsozialismus - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer Kurztext
Semester SoSe 2024 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen 25
Credits Belegung Belegpflicht
Zeitfenster
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfristen Kunst, Anmeldephase    15.02.2024 - 17.03.2024   
Einrichtungen :
Institut für Kunst und Kunstwissenschaft
Geisteswissenschaften
Kunst, allgemeine Zulassungsphase    21.03.2024 - 21.04.2024   
Einrichtungen :
Institut für Kunst und Kunstwissenschaft
Geisteswissenschaften
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen E-Learning
Einzeltermine anzeigen
iCalendar Export für Outlook
Fr. 10:00 bis 12:00 EinzelT am 19.04.2024     Einführungsveranstaltung / R12 R02 A34   Präsenzveranstaltung
Einzeltermine anzeigen
iCalendar Export für Outlook
Fr. 10:00 bis 18:00 EinzelT am 24.05.2024     R12 R02 A34   Präsenzveranstaltung
Einzeltermine anzeigen
iCalendar Export für Outlook
Sa. 10:00 bis 18:00 EinzelT am 25.05.2024 R12R - R12 R02 A34       Präsenzveranstaltung
Einzeltermine anzeigen
iCalendar Export für Outlook
So. 10:00 bis 18:00 EinzelT am 26.05.2024 R12R - R12 R02 A34       Präsenzveranstaltung
Gruppe [unbenannt]:
Zur Zeit keine Belegung möglich
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Stercken, Angela , Dr.
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Kunst und Kunstwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Die Teilnahme an den Einführungsveranstaltung (19.4.24, 10-12 Uhr) ist verpflichtend für alle Teilnehmer:innen. Ein zweiter Einführungstermin (Literaturbesprechung) wird noch bekannt gegeben. Das Seminar wird als Blockveranstaltung voraus. am 24.-26.5.24 (10-18 Uhr) stattfinden.

Noch in den 1990er Jahren antwortete die Fotografin und Regisseurin Leni Riefenstahl auf die Frage, ob sie durch ihre Bildästhetik nicht wesentlich zur Verbreitung nationalsozialistischer Ideale beigetragen habe, sie hätte nur dokumentiert, 'was sich vor ihren Augen abgespielt habe' und nur die 'Schönheit des menschlichen Körpers in seiner Natürlichkeit gezeigt'.

Diese bewusste Ablehnung der Autorenschaft wurde durch die NS-Kunstpolitik selbst forciert. 1936 wurde das Verbot der "Kunstkritik" erlassen und fortan die kunsthistorische Analyse durch „reine Kunstbetrachtung“ ersetzt. Die Rede über die Kunst, die es nunmehr ausschließlich zu 'betrachten' – und nicht zu analysieren – galt, schaffte Raum für eine dezidiert nationalsozialistische Bild-Sprache, deren Ursprünge ins 19. und beginnende 20. Jahrhundert zurückreichen. Befördert wurde sie durch die Auratisierung eines vermeintlich 'natürlichen', sich quasi selbst zur Erscheinung bringenden, authentischen Körper- und Schönheitsbegriff in der offiziellen NS-Kunst, für den nun v.a. die Antikenrezeption sowie rassistische Maßgaben der Biologie und Medizin verpflichtend wurden.

Erst durch kunstwissenschaftliche Untersuchungen v.a. seit den 1990er und beginnenden 2000er Jahren (im Kontext der wiss. Körperdiskurse) werden die Kunst der NS-Zeit und ihre bildsprachlichen Mittel sukzessive als polit-strategische Beiträge zu einem nationalsozialistischen Körper- wie Menschenbild verhandelt und Umbrüche der politischen Ikonografie hin zu einer modernen nationalsozialistischen Bildästhetik und Körperrhetorik verfolgt. Dagegen sind die öffentlichen Debatten um die Musealisierung der NS-Kunst (in Kunstmuseum oder Historisches Museum?) am Ende des 20. Jahrhunderts noch stark durch das Verständnis einer (politisch belasteten) Kunst geprägt, die als historische Quelle gewertet, zwangsläufig der kunstwissenschaftlichen Analyse entzogen wurde.

Ausgangspunkt des Lektüreseminars bilden Texte zu Ästhetik, politischer Ikonografie und Körperbild an der Wende des 19./20. Jahrhunderts, die eine wesentliche Grundlage für das Kunst- und Körperverständnis im Nationalsozialismus darstellen. Im Zentrum werden jene kunsttheoretischen und künstlerischen, naturwissenschaftlichen und rassentheoretischen Quellentexte der NS-Zeit, aber auch kritischen kunstwissenschaftlichen Aufarbeitungen der NS-Kunst stehen. Für die Auseinandersetzung mit der visuellen Kultur der aktuellen Gegenwart und den neuerlichen Aufnahmen bildpropagandistischer Ansätze aus der NS-Zeit in einschlägigen Medien können sie ebenso sensibilisieren wie auch das Instrumentarium der kunstwissenschaftlichen Verhandlung insgesamt schärfen.


Strukturbaum
Die Veranstaltung wurde 4 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2024 gefunden:
Lektüreseminar  - - - 1
Lektüreseminar  - - - 2
Lektüreseminar  - - - 3
Lektüreseminar  - - - 4