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Strukturen und Funktionen literarischer Applikationen - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar/Übung Langtext
Veranstaltungsnummer Kurztext
Semester SoSe 2013 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen 40
Credits Belegung Belegpflicht
Zeitfenster
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfristen
Einrichtung :
Germanistik

Einrichtung :
Germanistik
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen E-Learning
Einzeltermine anzeigen
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Di. 10:00 bis 12:00 wöch. 16.04.2013 bis 16.07.2013  V15R - V15 R04 G90 findet statt    
Gruppe [unbenannt]:
Zur Zeit keine Belegung möglich
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Parr, Rolf, Professor i.R., Dr.
Zuordnung zu Einrichtungen
Germanistik
Inhalt
Kommentar

›Schimmelreiter‹ und ›Deichgrafen‹ galoppieren durch die Politikteile der deutschen Tages- und Wochenpresse; zahllose ›Biedermänner und Brandstifter‹ schlagen sich in den Lokalteilen; Schillers »Glocke« wird gleichermaßen in Heirats- (»Drum prüfe wer sich ewig bindet«) wie auch Stellenanzeigen (»Von der Stirne heiß, rinnen muß der Schweiß«) zitiert. Sieht man auch nur eine einzige Ausgabe einer der großen Tages- oder Wochenzeitungen etwas aufmerksamer und gezielter durch, so fällt auf, dass man – en passant – eine gehörige ›Dosis‹ Literatur rezipiert, ja, dass im publizistischen Alltag die selektive und fragmentarische Applikation (= Weiterverwendung in einem anderen als dem ursprünglich literarischen Kontext) die Regel darstellt: Zitate, Sentenzen, Charaktere, Symbole werden – wie potenziell jedes generative Subsystem kunstliterarischer Texte – bruchstückhaft weiterverarbeitet, untereinander verkettet und dies vor allem auch in ›eigentlich‹ nicht-literarischen Bereichen. Dem steht als schulische Form der Vermittlung von Literatur (immer noch) die ›Verpackungseinheit‹ des ganzen Gedichts, des vollständigen Romans, des kompletten Fünfakters gegenüber. Ausgehend von dieser Überlegung und ihrer empirischen Verifikation durch a) seminarbegleitende Auswertung mehrerer Tages- und Wochenzeitungen, b) Auswertung eines Fundus von in den letzten zehn Jahren zusammengetragenen Belegstellen wird die traditionelle Trennung in ›hohe Kunstliteratur‹ und ›niedere (Trivial-) Literatur‹ problematisiert und zugunsten der Vorstellung eines Ensembles von beiden gleichermaßen zugrunde liegenden ›elementar-literarischen Formen‹ präzisiert. Dazu wird im ersten Teil des Semesters der Zusammenhang zwischen ›Kunstliteratur‹ und ihren Applikationsformen (Sentenz, Zitat, Symbol, Charakter, Analogie) an besonders eingängigen Beispielserien erarbeitet. Der zweite Teil des Semesters dient dann exemplarischen Fallstudien.

Literatur Erste Sekundärliteratur: a) Büchmann, Georg: Geflügelte Worte.
Der Zitatenschatz des deutschen Volkes. 31. Aufl., Berlin 1964.
b) Federman, Raymond: Surfiction. Der Weg der Literatur. Hamburger
Poe-tik-Lektionen. Frankfurt a.M. 1992. c) Link, Jürgen: Was
heißt elementare und was institutionalisierte Literatur, und wie ist
ihr Verhältnis zu denken? In: Ders.: Elementare Literatur und
generative Diskursanalyse. München 1983, S. 25-39. d) Link,
Jürgen/Link-Heer, Ursula: Literatursoziologisches Propädeutikum.
München 1980, bes. die »Lektion 5: Elementare Bestimmungen der lite-
rarischen Rezeption«, S. 165-175.

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2013 , Aktuelles Semester: SoSe 2024