„Mitlieben, nicht mithassen ist mein Teil.“ (Antigone)
Die verzweifelten Bemühungen der jungen Frau, Antigone, die ihren Bruder gegen die Regeln des Staates bestatten möchte, haben die Forschung und literarische Produktion immer wieder beschäftigt und inspiriert. In der Rezeption wird Antigone als Vertreterin des humanistischen Prinzips bis hin zur Terroristin gelesen. Die zentralen Themen des Textes, wie Gerechtigkeit gegenüber Recht, Herrschaft und Tyrannei, Liebe, Solidarität und Gemeinschaft sowie deren Verlust, bieten immer wieder Anlass zur Interpretation.
Das Seminar beginnt mit der gemeinsamen Lektüre der „Antigone“ von Sophokles und erarbeitet sich in den ersten Sitzungen eine eigene Lesart. In einem zweiten Schritt werden verschiedene Kontexte des Dramas erarbeitet. Dazu werden ausgewählte Forschungsergebnisse der Literatur- und Kulturwissenschaft zu Rate gezogen, die zunächst bibliographisch zu erschließen sind. Der antike Ursprungstext von Sophokles soll im Weiteren auch mit seinen literarischen Nachfolgern des 20. Jahrhunderts kontrastiert werden.
Das Seminar versteht sich auch als praktische Einführung in das literaturwissenschaftliche Studium, in der eine Einführung in das wissenschaftliche Schreiben gegeben wird und allgemeine Fragen der Literaturwissenschaft gestellt werden können.
Der Text von Sophokles soll zur ersten Sitzung gelesen sein. |