Kommentar |
Die wohl berühmteste Novelle des österreichischen Schriftstellers Stefan Zweig handelt oberflächlich betrachtet von einem Schachspiel zwischen zwei gegensätzlichen Figuren. Auf einer literaturtheoretischen Ebene ist der Umstand des Schachspiels aber aus vielen verschiedenen Perspektiven deutlich komplexer. So ist es möglich, den Text erstens aus einer hermeneutisch-historischen (kontextualisierenden) Richtung zu betrachten, ihn zweitens mit Hilfe strukturalistischer (auf Oppositionen basierenden) Theorien zu hinterfragen, ihn drittens narratologisch zu analysieren oder ihn viertens auf der Basis psychoanalytischer Modelle zu untersuchen. Das Seminar wird sich der Novelle auf diesen Ebenen nähern, um herauszufinden, wie theoretische Verschiebungen und Prämissen auch die Lektüre des Textes verändern. In diesem Sinne wird das Seminar drei wissenschaftlich gesehen wichtige Punkte als Grundlage verwenden: Es geht um die Lektüre des Textes, um die Erarbeitung literaturwissenschaftlicher Methoden und um die Erstellung einer Hausarbeit. |
Literatur |
Zur einführenden Lektüre wird empfohlen:
Zweig, Stefan: Schachnovelle. Frankfurt/Main 2012.
Tilmann Köppe, Simone Winko: Neuere Literaturtheorien. Eine Einführung. Stuttgart, Weimar: Metzler 2008. |