Kommentar |
Die Kapitularien sind „gesetzesähnliche Herrschaftsanordnungen“, deren Inhalt höchst variantenreich ist und deren Form sich einfachen Klassifizierungsversuchen entzieht. In der Forschung besteht deshalb auch eine breite Diskussion darüber was die Kapitularien eigentlich seien. Obwohl sich die Kapitularien als Quellengattung nicht einfach typisieren lassen, gewähren sie aufgrund der Vielfalt der in ihnen enthaltenen Bestimmungen, die von Regelungen zur Ehe bis zu solchen zur Verwaltung eines Königshofs reichen, einen guten Einblick in die karolingische Lebenswelt. Die Übung soll einen Überblick über die in der Forschung kontrovers diskutierten Fragen geben, aber vor allem Formen und Funktionen der Kapitularien auf breiter Quellenbasis untersuchen sowie nachzeichnen, welches Bild der karolingischen Lebenswelt sich in ihnen spiegelt. |
Literatur |
Buck, Thomas Martin: Admonitio und Praedicatio. Zur religiös-pastoralen Dimension von Kapitularien und kapitulariennahen Texten (507-814), Frankfurt a. M. 1997; Patzold, Steffen: Normen im Buch. Überlegungen zu Geltungsansprüchen so genannter 'Kapitularien', in: Frühmittelalterliche Studien 41 (2007), S. 331-350; Schmitz, Gerhard: Art. Kapitularien, in: HRG 2, 2. Auflg., Sp. 1604-1612
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