Kommentar |
Die Sprache wissenschaftlicher Texte lässt sich mit Hilfe der Grammatik beschreiben. Beim Hören oder Lesen des Wortes Grammatik mag sich mancher an einen trockenen Deutsch- oder mühevollen Fremdsprachenunterricht erinnern – die sperrigen vier oder fünf Fälle, Kennzeichnung der Mehrzahlform, die indirekte Rede, der Konjunktiv, Dativ und Genitiv prägen dieses Bild der Grammatik als eines ausführlichen, komplizierten, unzugänglichen Regelapparats, der mit dem Sprechen oder Schreiben in einer Sprache selbst wenig zu tun hat.
Vollkommen abwegig ist dies nicht: Per Definition ist Grammatik das System der Regeln, nach denen die Sprache funktioniert, ein ganzer Katalog von Regeln und Ausnahmen, die angeben, wie Wörter gebildet und zu Sätzen zusammengefügt werden. Man muss die Grammatik nicht kennen, um sprechen und schreiben zu können, aber einige Blicke hinter die Kulissen des quasi automatischen Sprachgebrauchs können dazu dienen, sich die eigene Sprachverwendung bewusst zu machen und zu erkennen, wo sich was verbessern lässt.
In diesem Seminar werden grammatische Zusammenhänge, die für das Verstehen und Formulieren von Texten wichtig sind, anhand von Textbeispielen untersucht. Ziel ist es, das Handwerkszeug zur Beurteilung der sprachlichen Qualität des eigenen Textes zu vermitteln. |