Kommentar |
(Englischer Titel: Institutional theories in comparative and transnational sociology)
Institutionen sind zentral für die Erklärung von Länderunterschieden, sei es hinsichtlich der Mobilität und der Armutsrisiken von Erwerbstätigen, der Erwerbsbeteiligung von Frauen, der Positionierung von Unternehmen im internationalen Wettbewerb, oder hinsichtlich des Verbraucher- oder Umweltschutzes. Neben der Frage nach dem Einfluss von Institutionen auf Handeln und Interaktionen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Feldern wird jedoch zunehmend problematisiert, wie stabil Institutionen sind, und wie ihre Entstehung und ihr Wandel verstanden und untersucht werden können. Institutionalistische Erklärungen werden auch durch die Beobachtung zunehmender grenzüberschreitender Verbindungen von Personen, Organisationen und Märkten herausgefordert: Prägen beispielsweise nationale Bildungssysteme und Interessenvertretungsstrukturen auch die Arbeitsmarktchancen global mobiler Arbeitskräfte, und inwiefern kann deren Entstehung und Wandel überhaupt innerhalb von Nationalstaaten gedacht werden? Wie können Arbeits-, Umwelt-, oder Gesundheitsstandards in komplexen globalen Produktionsnetzwerken etabliert und durchgesetzt werden?
In diesem Seminar diskutieren wir anhand theoretischer Beiträge und empirischer Analysen aus verschiedenen Anwendungsfeldern den Erkenntnisgewinn und die Grenzen unterschiedlicher Perspektiven und Forschungsstrategien, mit denen der Einfluss oder Wandel von Institutionen ländervergleichend oder in transnationalen Zusammenhängen untersucht wird.
|